"Patsche" war der Derby-Held

Hasborn. So einen Treffer sieht man in der Fußball-Oberliga nicht alle Tage. Mit einem sehenswerten Freistoß-Trick erzielte Borussia Neunkirchen im Saarderby beim SV Rot-Weiß Hasborn zehn Minuten vor dem Schlusspfiff den 2:1-Siegtreffer

 Helle Freude unter diffusem Flutlicht: Almir Delic (rechts) freut sich über das 2:1 der Borussen in Hasborn. Der Sieg war der zweite Neunkircher Erfolg binnen vier Tagen. Foto: Rolf Ruppenthal

Helle Freude unter diffusem Flutlicht: Almir Delic (rechts) freut sich über das 2:1 der Borussen in Hasborn. Der Sieg war der zweite Neunkircher Erfolg binnen vier Tagen. Foto: Rolf Ruppenthal

Hasborn. So einen Treffer sieht man in der Fußball-Oberliga nicht alle Tage. Mit einem sehenswerten Freistoß-Trick erzielte Borussia Neunkirchen im Saarderby beim SV Rot-Weiß Hasborn zehn Minuten vor dem Schlusspfiff den 2:1-Siegtreffer. Ex-Profi Nico "Patsche" Patschinski, der im Winter vom Regionalligisten Eintracht Trier nach Neunkirchen wechselte, deutete bei besagtem Freistoß einen Schuss an, lupfte dann aber das Leder über die Hasborner Abwehrmauer zum freistehenden Deniz Siga. Der beförderte die Kugel wuchtig vors Tor und am zweiten Pfosten stand Almir Delic goldrichtig und drückte das Spielgerät über die Linie. "Das war eine alte Trierer Variante, die wir mit Trainer Paul Linz dort mal einstudiert hatten", erklärte Patschinski nach dem Schlusspfiff mit einem Lächeln.Dass der 34-Jährige gut Lachen hatte, war kein Wunder. Denn schließlich hatte er schon elf Minuten vor dem Siegtor sein drittes Tor im zweiten Spiel im Borussen-Dress geschossen. Aus 18 Metern traf der Ex-Profi per Freistoß. Dass dieser durch die Mauer ging, ärgerte RWH-Trainer Gerd Warken maßlos. "Da zieht ein Spieler von uns den Kopf ein, das kann nicht wahr sein", sagte der 59-Jährige kopfschüttelnd.

Das 1:1 war die Wende in einem flotten Oberligaspiel, das durchaus auch Hasborn hätte gewinnen können. Die Rot-Weißen waren drei Minuten nach der Pause durch Peter Lauer in Führung gegangen. Nach einer abgefälschten Hereingabe von Jan Stutz hatte Borussen-Schlussmann Sebastian Grub den Ball eigentlich schon gefangen. Doch der Schlussmann ließ das Leder noch einmal aus den Händen gleiten. Lauer war zur Stelle und staubte zum 1:0 für die Gastgeber ab.

Die Borussen waren nun verunsichert und Hasborn hatte Riesenmöglichkeiten, um das 2:0 nachzulegen. So schoss Lauer in der 52. Minute knapp am langen Pfosten vorbei. Mannschaftskollege Heiko Weber scheiterte vier Minuten später völlig freistehend an Grub. Nach einer Stunde hatte schließlich RWH-Akteur Christian Hero Pech, dass er nur das Außennetz traf. Erst danach fingen sich die Borussen wieder - und nach dem Ausgleich hatten die Hüttenstädter endgültig Oberwasser. "Sicher war der Sieg etwas glücklich", gab auch Patschinski zu, nachdem er vom Jubeln mit den mitgereisten Borussen-Anhängern zurückgekommen war.

Gar nicht zum Jubeln war dagegen den Gastgebern zumute. "Wir haben am Samstag beim 1:1 in Pirmasens und gegen Neunkirchen richtig gut gespielt. Wir hatten in beiden Spielen ganz viele Möglichkeiten und dann kommt am Ende nur ein Punkt dabei heraus", ärgerte sich Hasborns Warken.

Borussia Neunkirchen gastiert jetzt an diesem Samstag um 15.30 Uhr bei der abstiegsgefährdeten SG Bad Breisig am Rhein. Die SG startete vergangenen Samstag mit einem 0:1 zuhause gegen den SVN Zweibrücken aus der Winterpause. Der Tabellen-17. spielt auf einem bei den Gegnern äußerst unbeliebten Kunstrasenplatz. "Das ist Beton mit einem Filzteppich drüber", ist auch Borussen-Trainer Paul Linz wenig angetan vom Platz des Aufsteigers. "Sicher war der Sieg etwas glücklich"

Borussen-Stürmer Nico Patschinski

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