Paten helfen bei Rückkehr in den Alltag

St. Wendel. Gerade älteren Menschen fällt es nach einem Krankenhausaufenthalt oft schwer, zurück ins Leben zu finden. Beim neuen Patenprojekt +P des Caritas-Klinikums Saarbrücken, des Marienkrankenhauses St. Wendel und des Hetzelstifts Neustadt helfen Ehrenamtliche älteren und alleinstehenden Menschen bei der Rückkehr in den Alltag

 Zahlreiche Ehrenamtliche nahmen an der Schulung zum Paten teil. Foto: Iris Maurer/Caritas-Klinikum

Zahlreiche Ehrenamtliche nahmen an der Schulung zum Paten teil. Foto: Iris Maurer/Caritas-Klinikum

St. Wendel. Gerade älteren Menschen fällt es nach einem Krankenhausaufenthalt oft schwer, zurück ins Leben zu finden. Beim neuen Patenprojekt +P des Caritas-Klinikums Saarbrücken, des Marienkrankenhauses St. Wendel und des Hetzelstifts Neustadt helfen Ehrenamtliche älteren und alleinstehenden Menschen bei der Rückkehr in den Alltag. +P steht dabei für Poststationäre Laienunterstützung für Patienten."Nach dem Tod meiner Eltern wollte ich anderen älteren Menschen etwas zurückgeben. Über eine Freundin, die im Krankenhaus arbeitet, habe ich von dem Patenprojekt +P erfahren und bin so zu der Patenschulung gekommen", erzählt Ute Frantz. Sie ist eine von insgesamt über 40 Paten, die an Wochenenden in einer zweitägigen Schulung in den drei Kliniken auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit vorbereitet wurden.

"Wir wollten den Helfern kompetente Unterstützung bieten, damit sie gut vorbereitet in ihre Patenschaft starten können", erklärt Mirjam Philippi, die wissenschaftliche Betreuerin des Projektes. Idee des Patenprojekts +P ist es, ältere und alleinstehenden Menschen in den ersten drei Monaten nach einem Krankenhausaufenthalt ehrenamtliche Paten zur Begleitung und Unterstützung zu vermitteln. "Es geht vor allem darum, die Lebensqualität dieser Menschen zu erhöhen, sie in der Rückerlangung ihrer Eigenständigkeit zu fördern und ihnen soziale Kontakte zu ermöglichen, sei es durch Gespräche mit dem Paten, gemeinsamen Spaziergängen oder Ausflüge in die Stadt", so Philippi.

Initiiert wurde das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte und mittlerweile sogar preisgekrönte Projekt von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) des Saarlandes in Kooperation mit der Fachhochschule Bielefeld. Dort weiß man seit langem, wie wichtig sozialer Anschluss für die Genesung älterer Patienten ist. Das wissenschaftlich begleitete Projekt soll dies nun auch messbar machen und so Theorie und Praxis miteinander verbinden. Tatsächlich ist die Gruppe der Paten bunt gemischt: Männer und Frauen, Berufstätige und Rentner, Alleinstehende und Eheleute. So unterschiedlich die Helfer und ihr Antrieb für die Patenschaft auch sind, sie alle eint der Wunsch, sich sozial zu engagieren und der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen.

So wie der zukünftige Pate Horst Zimmer: "Ich hatte schon lange die Idee, ein Ehrenamt zu übernehmen und älteren Menschen zu helfen. Aber mir fehlten Ansprechpartner, an die ich mich hätte wenden können." Über die Bistumszeitung erfuhr er schließlich von dem Projekt +P, informierte sich über die Termine und nahm an der Schulung teil, die sowohl Theorie als auch praktische Anleitungen umfasste. Zimmer ist sich sicher: "Nach diesem Wochenende sind wir alle gut vorbereitet". Im Frühjahr soll die nächste Patenschulung stattfinden, für die es bereits jetzt erste Interessenten gibt. red

Anmeldungen und Infos bei der HTW unter Telefon (06 81) 5 86 73 80.

plusp.org