Paradies für Senioren statt leerer Räume

Quierschied. Der Verein "Aktion l(i)ebenswertes Quierschied" hat eine Idee für die Nutzung des ehemaligen Verwaltungssitzes. "Wir können uns vorstellen, dass das Rathausgebäude zu barrierefreien und seniorenfreundlichen Eigentums- oder Mietwohnungen umgebaut wird", sagt die 1. Vorsitzende, Anette Krächan-Jochum

 Das alte Quierschieder Rathaus steht leer. Foto: Iris Maurer

Das alte Quierschieder Rathaus steht leer. Foto: Iris Maurer

Quierschied. Der Verein "Aktion l(i)ebenswertes Quierschied" hat eine Idee für die Nutzung des ehemaligen Verwaltungssitzes.

"Wir können uns vorstellen, dass das Rathausgebäude zu barrierefreien und seniorenfreundlichen Eigentums- oder Mietwohnungen umgebaut wird", sagt die 1. Vorsitzende, Anette Krächan-Jochum. Sie gibt dem Nutzungskonzept das Motto "Seniorenfreundliches Wohnen 50plus in einer sich organisierenden und stützenden Hausgemeinschaft". Die Lage für eine seniorenfreundliche Wohnanlage sei ideal. Geschäfte, Wochenmarkt, Gaststätten, Ärzte, Kirche und Bushaltestellen seien gut zu Fuß zu erreichen, auch mit Rollator oder Rollstuhl. Damit werde ein hohes Maß an Eigenständigkeit bis ins hohe Alter ermöglicht. Das Leben "mitten im Dorf" beuge der Vereinsamung und Langeweile, vor allem bei eingeschränkter Mobilität, vor. Für Krächan-Jochum ist das Gespräch "im Dorf" - also die Möglichkeit der unverbindlichen, spontanen Kontaktpflege - ein nicht zu unterschätzender Faktor für Lebensqualität. Eine seniorenfreundliche Wohnanlage erhöhe zudem die Attraktivität der Gemeinde.

Nach Angaben von Anette Krächan-Jochum soll es eine Wohnanlage mit Miet- oder beziehungsweise Eigentumswohnungen werden, die seniorenfreundlich ausgestattet sind. Und zwar für Personen ab 50 Jahren, die auch im Alter aktiv, eigenständig und selbstverantwortlich leben wollen. Die Vorsitzende stellt klar: "Es handelt sich nicht um ein neues Alten- oder Pflegeheim, nicht um eine hotelähnliche Seniorenresidenz und auch nicht um betreutes Wohnen". Die Anlage soll eine Alternative zum selbstständigen Leben im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung sein und die Angebotslücke zwischen dem vielleicht zu groß gewordenen Eigenheim und dem beengten und fremdbestimmten Pflegeheim schließen. Die Anlage sollte auch mit einem Gemeinschaftsraum ausgestattet werden. Hier könnte der soziale Kontakt der Hausgemeinschaft gefördert und der Isolation im Alter entgegenwirkt werden. Anette Krächan-Jochum ist sicher: "Dieses Konzept mit Eigentums- oder Mietwohnungen in einer Größe zwischen 55 und 110 Quadratmetern ist für Investoren interessant." Ihrer Ansicht nach wird der Bedarf an solchen Wohnformen in naher Zukunft steigen.

Bürgermeisterin Karin Lawall findet die Idee des Vereins "grundsätzlich nicht schlecht". Sie meint aber auch: "Wir brauchen für die Weiterentwicklung der Quierschieder Ortsmitte ein städtebauliches Gesamtkonzept."

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