Palästinensischer Autor begeistert Sechstklässler

St. Wendel. Die Kindheit eines Autors begeisterte einen Vormittag lang die sechsten Klassen des Gymnasiums Wendalinum. Der Autor Salim Alafenisch aus Heidelberg war an einigen Schulen im Saarland unterwegs. Er machte auch am Gymnasium Wendalinum Station.Der 62-jährige Mann wurde in der Wüste Negev in Israel als Sohn eines Beduinen-Scheichs geboren

St. Wendel. Die Kindheit eines Autors begeisterte einen Vormittag lang die sechsten Klassen des Gymnasiums Wendalinum. Der Autor Salim Alafenisch aus Heidelberg war an einigen Schulen im Saarland unterwegs. Er machte auch am Gymnasium Wendalinum Station.Der 62-jährige Mann wurde in der Wüste Negev in Israel als Sohn eines Beduinen-Scheichs geboren. In Israel lebte er zusammen mit seinen Eltern und zehn Geschwistern in einem zweiräumigen Zelt. Im einen Raum lebte die Familie, im anderen wurden Gäste untergebracht. Die Familie hatte Schafe, Ziegen und Kamele zu hüten.

Vom Leben im Beduinenzelt

Mit 14 konnte Alafenisch lesen und schreiben lernen und besuchte schließlich das Gymnasium in Nazareth. Die Lesung von Salim Alafenisch begann mit Erzählungen aus seinem früheren Leben in der Wüste. Er erzählte von dem ersten Radio in seinem Zelt, dass alle ganz verrückt nach dem Wetterbericht waren und sie deswegen viele Gäste bekamen. Das wurde dem Vater des Autors, dem Beduinenscheich, zu viel, und als die Batterie des Radios leer war, erzählte er allen, das Radio sei gestorben. Außerdem berichtete der 62-Jährige von dem damaligen Gastrecht, dass der Gast pro Stunde nur drei Tassen Kaffee trinken durfte und die vierte Tasse die "Unverschämtheitstasse" hieß. Nach der ersten Tasse musste der Scheich den Gast hegen und pflegen, nach der dritten Tasse war das Gastrecht aufgelöst. Und wenn der Gast eine vierte Tasse verlangte, galt er als unverschämt. Dann stellte Alafenisch noch sein Buch "Amira - Prinzessin der Wüste" vor. Darin geht es um die Prinzessin Amira, die heiraten möchte. Doch Amira kann sich zwischen drei Männern nicht entscheiden. Ihre Großmutter schlägt vor, die drei Verehrer und verehrten Männer Geschichten schreiben zu lassen. Der Mann mit der schönsten Geschichte gewinne die Braut. Doch Amira findet alle Geschichten gleich schön. Auch ihre Großmutter findet alle Geschichten toll.

Also lässt Amira die Mütter der Männer Geschichten schreiben, doch auch deren Geschichten sind alle gleich gut. Welchen Mann Amira nun heiraten wird, kann man nur erfahren, wenn man das Buch "Amira - Prinzessin der Wüste" liest. Heute lebt der Autor in Heidelberg mit seiner Frau und seinen Kindern. Mit seiner Frau ist er nun 36 Jahre verheiratet.

Spende für die Bücherei

Den Gymnasiasten des Wendalinums haben die Erzählungen und die Buchvorstellung sehr gut gefallen. So sagt die elfjährige Isabella Stoll: "Ich fand die Erzählungen sehr spannend, aber ich hätte mir vorgestellt, dass Salim Alafenisch mehr aus seinem Buch vorliest." Jacob Brill, ebenfalls elf Jahre alt, sagt: "Die Lesung war sehr schön, obwohl mehr erzählt als gelesen wurde. Es hat mir Spaß gemacht, dem Autor zuzuhören."

Zum Schluss der Lesung stellte Alafenisch sein Handpuppen-Kamel Hassan vor. Das Kamel stellte den Klassen drei Fragen, wenn sie diese Fragen alle richtig beantworten würden, so das Kamel, würde das Kamel ein Buch für die Schülerbücherei spenden, wenn nicht, müsste der Autor das Buch spenden. Die Klasse konnte die Fragen beantworten und bekam ein Buch, geschrieben von Salim Alafenisch, in die Bücherei. Die Klassen waren begeistert, ebenso die Lehrer. Clemens Brill, Klasse 6b, Gymnasium Wendalinum

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