Päuschen vor der alten Post?

Heusweiler · Vor drei Monaten trat Raffaella Del Fa an, um die Bestrebungen zur Aufwertung des Heusweiler Zentrums zu lenken. Bisher habe sich das Interesse von Geschäftsleuten und Hausbesitzern in Grenzen gehalten, lautet ihr erstes Fazit.

 Die Zentrumsmanagerin plädiert für eine Ruhezone vor der ehemaligen Heusweiler Post. Fotos: Kiefer

Die Zentrumsmanagerin plädiert für eine Ruhezone vor der ehemaligen Heusweiler Post. Fotos: Kiefer

 Raffaella Del Fa, rechts, im Gespräch mit einer Geschäftsfrau.

Raffaella Del Fa, rechts, im Gespräch mit einer Geschäftsfrau.

Um Geld im Rahmen des Städtebau-Förderprogramms "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" zu erhalten, musste auch Heusweiler ein Zentrumsmanagement einrichten. Gestern vor drei Monaten begann Diplom-Ingenieurin Raffaella Del Fa ihre Arbeit in ihrem Büro in der Saarbrücker Straße 3. Dort beantwortet sie donnerstags zwischen 9 und 12 Uhr Fragen rund um die Gestaltung der Ortsmitte. Zudem informiert sie Anlieger über Möglichkeiten, Zuschüsse im Rahmen des Förderprogramms zu erhalten. Allerdings fällt ihr erstes Fazit nicht positiv aus, wenn sie berichtet: "Bisher hat sich das Interesse der Grundstücks-, Gebäude- und Geschäftsinhaber in Grenzen gehalten. Die wenigsten scheinen zu wissen, dass im Förderprogramm Geld zur Verschönerung des öffentlichen Raums zur Verfügung steht, wie zum Beispiel für die Neugestaltung einer Hausfassade oder für einen barrierefreien Zugang zu Wohn- und Geschäftsgebäuden oder auch zur Umnutzung von Geschäfts- in Wohnraum."

Zu den ersten Arbeiten der Zentrumsmanagerin gehört das Herausgeben der Informationsschrift "Heusweiler heute, Heusweiler morgen", in der sie das Förderprogramm und ihre Aufgaben erklärt. Außerdem hat sie bei Anliegern im Ortszentrum Klinken geputzt, um sich vorzustellen und Daten zu deren Immobilien zu erhalten. Neben ihrer reinen Informations-Tätigkeit hat Raffaella Del Fa in Abstimmung mit Sabine Leinenbach vom Bauamt der Gemeinde auch eigene Ideen entwickelt. So will sie vor dem früheren Postamt eine Ruhezone einrichten. Eine Anfrage an den Eigentümer blieb aber bisher unbeantwortet.

Ihr Urteil zu dem Flachbau aus den 1960er Jahren: "Den städtebaulichen Missstand können wir wohl nicht beseitigen, aber wir könnten die vergammelte Grünanlage davor freundlicher gestalten und für den Bürger als Ruhe- und Wartezone nutzbar machen."

Das Postgebäude war 2008 neben 1300 weiteren von der Deutschen Post an die texanischen Investmentgesellschaft Lone Star Funds verkauft worden. Es wird weiterhin von der Post als Briefverteilerstelle und von der Telekom als Telefon-Vermittlungsstelle genutzt. Der ehemalige Schalterraum und die Wohnung stehen leer.

Die Zentrumsmanagerin hat sich weiterhin um die Ansiedlung eines Metzgerladens im Ortszentrum gekümmert und auch einen Interessenten gefunden. Dieser wünscht aber einen Geschäftsraum mit einer größeren Schaufensterfläche, der momentan nicht zur Verfügung steht.

Zum Problem der Leerstände in der Ortsmitte meint sie: "Die derzeit zwölf leeren Geschäftsräume haben nur kleinere Ladenflächen und sind daher schwer vermittelbar. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir Lösungen finden."

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