Osttangente "nicht vor 2011" fertigFür Ausbau der Raffineriestraße

Völklingen/Püttlingen. Nein, noch könne man nicht in die Öffentlichkeit gehen mit den Planungen für die Ostumgehung: "Wir befinden uns noch in der Vorplanung", die Trasse liege noch nicht fest, sagt Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) auf SZ-Anfrage

Völklingen/Püttlingen. Nein, noch könne man nicht in die Öffentlichkeit gehen mit den Planungen für die Ostumgehung: "Wir befinden uns noch in der Vorplanung", die Trasse liege noch nicht fest, sagt Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) auf SZ-Anfrage. Zwar sollte der Vergleich von acht möglichen Trassen-Varianten eigentlich, wie berichtet, bereits Ende 2008 abgeschlossen sein. Jedoch habe es, so Lorig, Verzögerungen gegeben. Erstens, weil das Gelände bei den Püttlinger Angelweihern mehr Gefälle hat, als eine üblicherweise mit Tempo 70 zu befahrende Landesstraße haben darf. Zweitens, weil man dort, wo die Straße nahe Luisenthal durch den Wald verlaufen soll, möglichen Naturschutz-Einwänden aus dem Weg gehen wolle. Längeres Tüfteln an der Trassenführung beschleunige aber später das Planfeststellungsverfahren, weil man mit weniger Einsprüchen rechnen müsse. Wobei die anfängliche Zeitplanung, nach der schon 2010 Autos über die neue Straße rollen sollten, nicht zu halten sei. Mit der Eröffnung der Osttangente rechnet Lorig "frühestens 2011". Es sei "völlig klar", sagt Lorig, dass die Osttangenten-Planung eingebettet sei in ein Verkehrs-Gesamtkonzept. Dabei stehe der Ausbau der Raffineriestraße im Blickpunkt. Außerdem müsse der "Knotenpunkt Stangenmühle", also die Autobahn-Zubringerstrecke bei Klarenthal, ausgebaut werden; dies werde "wesentlich vom Land betrieben". Von Stangenmühle aus schildert Lorig den weiteren Verlauf der Strecke. Die Saarbrücke, wohl unproblematisch. Das Luisenthaler Stück bis zum "Blauen Elefanten" soll verbreitert werden, fürs Parken. Am "Blauen Elefanten" soll eine neue Einfädelspur Rückstaus vermeiden. Dann das Nadelöhr, die Eisenbahnunterführung: Ihre Erweiterung für Autos und Fußgänger sei "unabdingbar"; ohne sie "würden wir als Stadt nie die Genehmigung geben", sagt Lorig kategorisch. Wobei er einräumt, dass eine Lösung des Bahn-Problems ("das wird teuer") in den bisherigen Kostenrechnungen nicht enthalten sei, ebensowenig wie der Stangenmühle-Ausbau: "Da sind wir neu dran." Auch sei mit der Bahn noch nicht gesprochen worden.Die in jüngster Zeit geäußerten Zweifel an Notwendigkeit und Nutzen der Osttangente teilt Lorig nicht. Das Gutachten des Experten Joachim Schwarz, Basis für die Pro-Osttangente-Beschlüsse des Stadtrats, prognostiziere steigendes Verkehrsaufkommen - trotz rückläufiger Einwohnerzahlen. Und für Luisenthal werde es "aktiven und passiven Lärmschutz" geben. Finanziell sieht Lorig dafür Land, Bund und Europäische Union "in der Verantwortung". Völklingen. Den Ausbau der Raffineriestraße "brauchen wir unbedingt", sagt Oberbürgermeister Klaus Lorig. Unabhängig von der Osttangente, "das sind zwei getrennte Projekte". Im bisherigen Zustand genüge die Raffineriestraße den Anforderungen nicht, die sie durch die neuen Gewerbegebiete auf dem ehemaligen Raffinerie- und dem einstigen Kokerei-Gelände erhalte. Sie müsse künftig auch noch eine weitere Aufgabe übernehmen: "Wir brauchen sie als Entlastung für Geislautern und Wehrden", wo es nach der Völklinger Lärmkartierung, einem landesweiten Pilotprojekt, extreme Verkehrsbelastungen gebe. In der Folge sei der Ausbau des Knotenpunktes Stangenmühle nötig. Denn dort kämen beide Projekte - Raffineriestraße und Osttangente - zusammen. dd

RückschauEine Osttangente zur Entlastung der Völklinger Innenstadt wird bereits seit Jahrzehnten diskutiert - mit wechselnden Partei-Positionen dazu. 1995 focht die SPD-Stadtratsfraktion für eine solche Umgehung, während die CDU eine "kleine" Lösung wollte. 1997 mahnte die CDU eine "große" Ostumgehung an - "zu teuer", sagte jedoch die Landesregierung (damals SPD). dd

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