Parteiausschussverfahren im Saarland Spiegel: Lafontaine-Anhänger bedrohten Mitglieder der saarländischen Landesschiedskommission

Saarland · Brisante Neuigkeiten aus dem Parteiausschlussverfahren gegen den früheren Linkenvorsitzenden Oskar Lafontaine: Drei Mitglieder der saarländischen Landesschiedskommission wurden einem Bericht zufolge „massiv“ bedroht – und erklärten sich nun für befangen.

Oskar Lafontaine: Fans bedrohten Mitglieder der Landesschiedskommission im Saarland
Foto: dpa/Martin Schutt

Drei Mitglieder der saarländischen Landesschiedskommission haben sich im Parteiausschussverfahren gegen den früheren Linkenvorsitzenden Oskar Lafontaine für befangen erklärt. Das berichtet der Spiegel.

So sollen die Betroffenen mit „massiven persönlichen und schriftlichen Bedrohungen“ von mutmaßlichen Lafontaine-Unterstützern angegriffen worden sein, heißt es in dem Bericht.

Das gehe aus einem Schreiben des Gremiums hervor. Weil die saarländische Kommission durch den Rückzug der drei Mitglieder nicht mehr beschlussfähig ist, kümmert sich nun die Bundesschiedskommission um das Verfahren.   

Bei den Angreifern handelt es sich mutmaßlich um fanatische Unterstützer von Lafontaine, heißt es in dem Bericht. „Oskar Lafontaine hat viel für die Saarlinke geleistet. Einige übertreiben es wohl mit ihrer Unterstützung für ihn«, äußerte sich der saarländische Linkenvorsitzende Thomas Lutze gegenüber dem Spiegel.

Im Parteiausschussverfahren wird Lafontaine parteischädigendes Verhalten vorgeworfen. Der 78-Jährige hatte bei der Bundestagswahl dazu aufgefordert, mit der Zweitstimme nicht die Linkspartei zu wählen. Damit wollte er den erneuten Einzug des Saar-Linken-Vorsitzenden Lutze verhindern. Doch das klappte nicht – Lutze sitzt weiterhin im Bundestag.

(smz)
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