Orientierung und Identität

St. Wendel. Auf den ersten Blick tut man sich als Betrachter von Isabelle Federkeils Bildern schwer damit zu erkennen, was man eigentlich sieht. Hier und da wird man eines Auges gewahr, eines Armes, einer Brust, mnanchmal auch nur einer Haarsträhne. Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man, was die Künstlerin geschaffen hat: Spiegelungen ihrer selbst

St. Wendel. Auf den ersten Blick tut man sich als Betrachter von Isabelle Federkeils Bildern schwer damit zu erkennen, was man eigentlich sieht. Hier und da wird man eines Auges gewahr, eines Armes, einer Brust, mnanchmal auch nur einer Haarsträhne. Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man, was die Künstlerin geschaffen hat: Spiegelungen ihrer selbst.In der Ausstellung "Selbst/ Who am I?" können Besucher des Stadtmuseums St. Wendel die Bilder von Isabelle Federkeil bewundern, die sich alle um ein ganz bestimmtes Thema drehen. "Es geht um Orientierung", erzählt die Künstlerin bei der Ausstellungseröffnung am vergangenen Sonntag. "Und zwar um Orientierung im Hinblick auf die Frage nach der eigenen Identität." Diese zu finden ist nicht leicht und so ist auch das Erkennen dessen, was die Gemälde Federkeils zeigen, erstmal schwierig. "Meine Bilder sollen den Betrachter irritieren", verrät Federkeil den Hintergrund ihres Vorgehens. "Denn erst in dem Gefühl der Irritation eröffnet sich der Weg ins eigene Innere."

Um dies zu erreichen, hat sich die Künstlerin selbst mithilfe eines kleinen Rasierspiegels fotografiert und die einzelnen Ausschnitte dann in Malerei umgesetzt. Auf diese Weise entstanden realistisch gemalte, aber dennoch schwer erkennbare Abbilder verschiedener Stellen von Isabelle Federkeils Körper.

In der St. Wendeler Ausstellung geht es aber nicht nur um Isabelle Federkeil und deren eigene Identität, sondern auch um die Thematisierung der Selbstwahrnehmung anderer. In der Kenia-Komponente "Who am I?", die zusammen mit der internationalen Hilfsorganisation CARE entstanden ist, dreht sich alles um die Selbstwahrnehmung von 17 Fußballmädchen aus den Slums von Nairobi. Zu diesem Zweck reiste die Künstlerin nach Afrika und arbeitete mit den jungen Frauen. Herausgekommen sind realistische Portraits von Mädchen, die in ihrem Alltag mit Gewalt, Demütigung und Diskriminierung zu Recht kommen müssen und dennoch ein sehr positives Bild von sich selbst haben. "I am a star. I am a queen. I am a player. I am an animal in the wood" steht zum Beispiel als Zitat unter dem Bild von Jemima.

Noch bis zum 23. Oktober ist die Ausstellung "Selbst/ Who am I?" geöffnet. Um Klarheit über die Werke zu geben, wird ein Werkgespräch mit der Künstlerin veranstaltet. Am 22. September um 17 Uhr können interessierte Besucher Isabelle Federkeil Fragen zur Ausstellung stellen.

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