Operieren durchs SchlüssellochZwei Tage nach der Hüft-OP dürfen Patienten wieder laufen

Wadern. "Mit Dr. Richthammer konnten wir unser Angebot in der Chirurgie ausbauen", meint Dr. Günter Zekl, Chefarzt der Chirurgie und Unfallchirurgie an den Marienhauskliniken St. Elisabeth Wadern/St. Josef Losheim. Seine Abteilung gewährleistet mit ihrem umfangreichen Leistungsspektrum eine gute wohnortnahe Versorgung

 Mit Oberarzt Dr. Michael Richthammer (links) und Oberarzt Werner Scheck haben die Marienhauskliniken Spezialisten für Visceralchirurgie und Hüft-, Knie- und Schultergelenkersatzoperationen (Endoprothetik). Foto: Franziska Sprenger

Mit Oberarzt Dr. Michael Richthammer (links) und Oberarzt Werner Scheck haben die Marienhauskliniken Spezialisten für Visceralchirurgie und Hüft-, Knie- und Schultergelenkersatzoperationen (Endoprothetik). Foto: Franziska Sprenger

Wadern. "Mit Dr. Richthammer konnten wir unser Angebot in der Chirurgie ausbauen", meint Dr. Günter Zekl, Chefarzt der Chirurgie und Unfallchirurgie an den Marienhauskliniken St. Elisabeth Wadern/St. Josef Losheim. Seine Abteilung gewährleistet mit ihrem umfangreichen Leistungsspektrum eine gute wohnortnahe Versorgung. "Neben der Visceralchirurgie führen wir in unserem Haus auch orthopädische und unfallchirurgische Operationen durch. Zudem bieten wir Endoprothetik, Gelenkersatzoperationen, an, Operationen von Wirbelbrüchen sowie die Tumorchirurgie", so Dr. Günter Zekl. Seit einem halben Jahr ist Dr. Michael Richthammer in Wadern beschäftigt. Sein Schwerpunkt ist die Visceralchirurgie. Dabei geht es nicht immer darum, erkrankte Organe im Bauch ganz oder teilweise zu entfernen oder ihre Verletzungen zu behandeln, sondern auch um Spiegelungsoperationen, bei denen zum Beispiel der Darm oder das Zwerchfell nach Ursachen für bestimmte Erkrankungen untersucht wird. Wann immer es möglich ist, geht Dr. Richthammer dabei minimal-invasiv vor. Hierbei werden über kleine Schnitte in der Bauchdecke eine Kamera und die Instrumente eingeführt. Für den Patienten ist die so genannte Schlüssellochchirurgie, die mittlerweile bei rund 50 Prozent aller Eingriffe angewendet wird, weniger belastend als eine große offene Operation. Ein Leistenbruch wird beispielsweise durch zwei kleine Schnitte durch die Bauchdecke von innen mit einem Netz abgedeckt, was ein erneutes Aufbrechen der Wunde verhindert. Der Patient muss nur eine Nacht im Krankenhaus verbringen, denn das minimal-invasive Verfahren ist besonders schonend. Spezialgebiet von Dr. Richthammer ist die Schilddrüsenchirurgie, wobei Teil- und Totalentfernungen der Schilddrüse durchgeführt werden. Selbstverständlich werden hierbei während der Operation beide Stimmbandnerven durch das so genannte "Neuromonitoring" (fortlaufende Funktionskontrolle) geschont und dadurch eine bleibende postoperative Stimmbandlähmung weitgehend vermieden. Auch in der Unfallchirurgie wird die minimal-invasive Operationsweise eingesetzt. "Um einen komplizierten Oberschenkelbruch zu versorgen, müssen wir nicht den ganzen Knochen freilegen", erklärt Oberarzt Werner Scheck. Die stabilisierenden Nägel oder Platten werden mit Hilfe eines bildgebenden Verfahrens (etwa dem Röntgen) an der entsprechenden Stelle platziert. Da diese Nägel oder Platten aus Titan sind, ist meist auch keine Folgeoperation notwendig. "Diese Materialien verbinden sich so gut mit dem Knochen, dass sie in der Regel nicht mehr entfernt werden müssen und durch das Schlüssellochverfahren verhindern wir eine übergroße Narbenbildung", freut er sich über die Vorteile für seine Patienten. Als eine der ersten Kliniken sind die Marienhauskliniken im Bereich der Unfallchirurgie zertifiziertes Mitglied im regionalen Traumanetzwerk Saar-(Lor)-Lux-Westpfalz. Schwerverletzte werden hier nach bestimmten Standards versorgt, die die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie festlegt. In der Region bieten die Marienhauskliniken als einzige auch das Schwerverletztenverfahren der Berufsgenossenschaft an, das heißt, komplizierte Arbeitsunfälle werden gezielt nach Wadern überwiesen. redWadern/Losheim. In der Endoprothetik (Gelenkersatzoperation) nehmen die Chirurgen die meisten Behandlungen an der Hüfte vor. Dies ist das Fachgebiet von Oberarzt Werner Scheck. "Die Hüfte gehört neben dem Knie und der Schulter zu den Gelenken, die wir am meisten belasten und die am ehesten verschleißen", erklärt er, warum hier besonders häufig Eingriffe notwendig sind. "Glücklicherweise ist die Technik heute soweit fortgeschritten, dass unsere Patienten schon nach zwei Tagen wieder laufen dürfen", so Scheck. Das moderne Material fügt sich in der Regel problemlos in den Körper ein: Bei einer Schaftprothese kann beispielsweise ein Schaft aus Titan oft ohne Verbindungsmaterial mit dem Oberschenkelknochen verwachsen und ein Keramikkopf ermöglicht eine schmerzlose Bewegung. "Unsere Patienten geben uns gute Rückmeldungen - Materialdichte und -härte sind so hoch, dass die Gelenke rund 15 Jahre und länger halten", weiß Werner Scheck. Seit kurzem bietet die Abteilung auch Wirbelsäulenchirurgie an. "Besonders Osteoporose-Patienten erleiden Brüche der Wirbelkörper", erklärt Scheck. Minimal-invasiv können die Chirurgen in den Wirbel eine Art Zement einfügen, der den Knochen aufrichtet und stabilisiert. Scheck ist von der Behandlungsmethode überzeugt: "Es ist erstaunlich, dass selbst Patienten mit chronischen Schmerzen nach dem Eingriff beschwerdefrei sind." red "Um einen komplizierten Oberschenkelbruch zu versorgen, müssen wir nicht den ganzen Knochen freilegen."Oberarzt Werner Scheck

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