Operal anmutendes Epos musikalisch wuchtig erzählt

Düppenweiler · Die musikalischen Leiter Martin Folz und Carola Ehrt widmen sich in "A Highland Symphony" dem Artus-Stoff. Die Aufführung fand im Rahmen des Musikfestivals "Blech im Bruch" im Steinbruch Arweiler statt.

 Anke Kramer, in der Rolle der Hexe Morgane, führte als eine Art Erzählerin das Publikum durch das dramatische Geschehen von "A Highland Symphony", das an die Artussage anknüpfte. Fotos: Rolf Ruppenthal

Anke Kramer, in der Rolle der Hexe Morgane, führte als eine Art Erzählerin das Publikum durch das dramatische Geschehen von "A Highland Symphony", das an die Artussage anknüpfte. Fotos: Rolf Ruppenthal

Düppenweiler. Ein Erlebnis für Ohren und Augen war das Musikfestival "Blech im Bruch" am Samstag im Steinbruch Arweiler zwischen Reimsbach und Düppenweiler: Das Programm, für das die musikalischen Leiter Martin Folz und Carola Ehrt verantwortlich zeichneten, widmete sich in diesem Jahr einem mythischen Stoff: der Sage um König Artus und die Ritter der Tafelrunde.Martin Folz verknüpfte für "A Highland Symphony" fünf Szenen aus der Oper "King Arthur" von Henry Purcell, die er für Chor und Blasorchester arrangierte, mit "aktuellem" Material, nämlich der Sinfonie "Lord of the Rings" des niederländischen Komponisten Johann de Meij und der siebensätzigen Sinfonie "A Highland Symphony" des Engländers Philipp Sparke. Es entstand ein operal anmutendes Epos in drei Akten, das eine fiktive Geschichte auf der Basis der Artus-Sage musikalisch wuchtig erzählte. In dessen Mittelpunkt standen König Artus, König Oswald, die Prinzessin Emmerline und die Hexe Morgane, Halbschwester des Artus. Morgane, dargestellt von der Saarburger Schauspielerin Anke Kramer, führte das Publikum als eine Art Erzählerin durch den Abend.

Für die musikalischen Glanzpunkte sorgten ein sinfonisches Blasorchester der internationalen Musikakademie, das von Musikern aus der Region gebildet wurde, sowie ein weibliches Chorensemble, das von einer separaten Bühne aus das dramatische Geschehen stimmlich begleitete. Selbst die schweren Baumaschinen der gastgebenden Firma Arweiler waren in die Inszenierung eingebunden: Im Finale, beim entscheidenden Kampf von König Artus und seinem Widersacher, lieferten sich die schweren Bagger, die sonst Steine und Geröll aus der Erde wühlen, ein dramatisches, eindrucksvoll mit Lichteffekten in Szene gesetztes Duell.

 Eine Konzertbühne von besonderem Schauwert: der Steinbruch Arweiler, seit Jahren Schauplatz von "Blech im Bruch".

Eine Konzertbühne von besonderem Schauwert: der Steinbruch Arweiler, seit Jahren Schauplatz von "Blech im Bruch".

Wie schon bei der Aufführung der "Carmina Burana" im vergangenen Jahr setzte Martin Folz auf eine durchgängige Dramaturgie und eine Komplett-Inszenierung, die spürbar vom Medley-Charakter früherer Auflagen von "Blech im Bruch" abwich. Das war für das Publikum zwar mitunter durchaus schwere musikalische Kost und verlangte mehr Konzentration als die muntere Abfolge unterschiedlicher Stile und Orchester-Ensembles, die es bei "Blech im Bruch" in früheren Jahren gab. Aber mit dieser Neuausrichtung könnte sich das Freiluftspektakel, das allein dank seines Schauplatzes schon Alleinstellungscharakter hat, auch musikalisch emanzipieren. Konkurrenzlos, ja einzigartig ist "Blech im Bruch" allein schon wegen der besonderen Atmosphäre des Steinbruchs - und auch musikalisch bekommt der Abend, der die symphonische Blasmusik zelebriert, allmählich ein unverwechselbares Profil. Wenn dann noch, wie am Samstag, der Wettergott einigermaßen mitspielt und den Besuchern zumindest trockene Füße beschert, ist ein ungewöhnliches musikalisches Sommererlebnis perfekt. cbe

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