Eppelborn. Drei Monate haben sie geprobt. Das Stück "Opa kann's nicht lassen" in saarländische Mundart "übersetzt" und mit viel Lokalkolorit versehen. Das Ergebnis der Mühen des Theatervereins "Saargold" Humes konnten sich 260 Zuschauer am Samstagabend im Eppelborner Big Eppel ansehen. Und so viel schon mal vorneweg: Das Publikum war begeistert und zollte dem Ensemble am Ende den gebührenden Applaus.Immer am "Retschen" In drei Akten wurde ein Ausschnitt aus dem Leben von Opa Otto (Hans-Jürgen Lambert), einem an für sich liebenswerten Mann, auf die Bühne gebracht. Leider hat er eine große Schwäche: Er "retscht" gerne, übertreibt dabei furchtbar und macht aus einer Mücke einen Elefanten. Seiner Meinung nach hat er aber immer alles im Griff. Ottos Familie sieht das natürlich anders. Seinen Schwiegersohn Helmut Engel (Gerhard König) hat er gerade erst beim Bürgermeister in Schwierigkeiten gebracht, Tochter Christa (Annette Lambert) treibt er mit seinen Geschichten jedes Mal zur Weißglut. Ganz besonders hart trifft es immer wieder Tante Rosi Mattulke (Nadine Bauer), von Opa Otto gerne als "wandelndes Bermudadreieck" bezeichnet. Deshalb beschließt die Familie, den lieben Opa "zu kurieren". Die Gelegenheit ist günstig, als Otto einen Streit seiner Tochter mit dem Schwiegersohn mitbekommt und daraus schließt, dass sich das Paar seinetwegen scheiden lassen will. Die beiden weihen die Familie - zu der noch Sohn Oliver (Marc-Daniel Vogelgesang), Tochter Simone (Caroline König) und Onkel Erich Mattulke (Helmut Schäfer) gehören - ein, spielen von da an die Trennungswilligen und geben Opa Otto so einmal von seiner eigenen Medizin zu kosten. Um die Ehe zu retten, stellt Otto einiges auf die Beine: Weiteres Chaos ist hier natürlich vorprogrammiert. Am Schluss haben Christa und Helmut ihren Otto dann aber soweit gebracht, dass er ihnen verspricht, nie mehr zu lügen oder zu übertreiben. Wie relativ ein "nie mehr" sein kann, ist wenig später klar: Denn Opa Otto hat von einem nahenden Erdbeben geträumt und beginnt sofort mit den Vorbereitungen. Opa kann's eben nicht lassen.Schwänke kommen anGenauso wenig wie es der Theaterverein "Saargold" Humes lassen kann, sein Publikum mit gut ausgewählten Schwänken und einer tollen Besetzung zum Lachen zu bringen. Nach längerer, berufsbedingter Pause feierte Hans-Jürgen Lambert ein fulminantes Comeback auf der Saargold-Bühne. Dank vollem Körpereinsatz und einer unvergleichbaren Mimik hatte er die Lacher von der ersten Minute an auf seiner Seite. Gewonnen hatte er bereits gleich zu Beginn mit einer Elvis-Presley-Parodie. Annette Lambert überzeugte nicht nur als Regisseurin, sondern auch in ihrer Bühnenrolle. Ebenso wie die tollen fünf Akteure auf der Bühne sowie Claire Bonnaire als Maskenbildnerin, Hiltrud Kläs als Souffleuse und Edgar Schwarz als Mann für das Licht und Akustik. Dank Laienschauspielern wie Marc-Daniel Vogelsang, der zum zweiten Mal bei den Aktiven mitspielte und Caroline König, die ihr Debüt gab, braucht sich Saargold Humes auch um die Zukunft keine Sorgen zu machen.

Auf einen Blick In diesem Jahr feiert der Theaterverein "Saargold" Humes" seinen 80-jährigen Geburtstag. Das Jubiläum wird am Samstag, 6. September, mit Theater und Musik im Pfarrsaal Humes gefeiert. mgs