Olympia mal hautnah

Völklingen. Obwohl die Olympischen Spiele in London erst im Juli dieses Jahres beginnen, stand das Kaufmännische Berufsbildungszentrum Völklingen (KBBZ) schon am vergangenen Freitag ganz im Zeichen der Spiele. Anlass war das zehnjährige Jubiläum des Schulsporttages des KBBZ, der in der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle ausgerichtet wurde

Völklingen. Obwohl die Olympischen Spiele in London erst im Juli dieses Jahres beginnen, stand das Kaufmännische Berufsbildungszentrum Völklingen (KBBZ) schon am vergangenen Freitag ganz im Zeichen der Spiele. Anlass war das zehnjährige Jubiläum des Schulsporttages des KBBZ, der in der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle ausgerichtet wurde.Große Tribünen waren in der Halle aufgebaut, die den zahlreichen Schülern gute Sicht auf das vormittägliche Spektakel boten. Dabei wurden auch Seiten des Sports beleuchtet, die für die Schüler nicht so bekannt waren. Neben sportlichen Wettkämpfen und Spaß-Aktionen, wie dem Tauziehen oder dem Lehrer-Volleyballspiel, war am Freitag das Thema Olympia allgegenwärtig.

Dafür präsentierte Hauptorganisator Klaus Ruby den Schülern unter anderem waschechte Olympioniken. Mit dabei waren Michael Keck (Badminton), der bei den Sommerspielen 1996 in Atlanta und 2000 in Sydney teilgenommen hat, der aktuelle Badminton-Seniorenweltmeister Bernd Schwitzgebel und Micha Zimmer (Triathlon), der im Perspektivkader für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro steht. Neben ihnen platzierten sich Stefan Strobel und Olaf Schepp. Beide sitzen im Rollstuhl und fahren Rolli-Marathon. Der eine, Strobel, war schon bei den Paralympics und hat dort 2008 in Peking sogar die Silbermedaille gewonnen. Der andere, Schepp, will 2016 dabei sein.

Dem gespannten Interesse der Schüler war anzumerken, dass das Thema Paralympics etwas Neues war. So erläuterte Strobel, dass es beim Rolli-Marathon drei Kategorien gibt, je nach Grad der körperlichen Behinderung. Während Strobel in der Kategorie der schwersten Behinderung an den Weltrekord von etwa 2:30 Stunden bis auf 30 Sekunden herangerückt ist, ist Schepp in der ersten Kategorie noch weiter davon entfernt. Die praktische Darbietung, bei der sich Schepp in seinen Renner schwang und eine Runde durch die Halle drehte, wurde mit anfeuerndem Beifall von den Rängen honoriert.

Doch auch über die schwierigen Seiten wurden die Schüler informiert. "Ich hatte 2007 einen Motorradunfall. Vorher habe ich Handball gespielt. Nun unterstützen mich ehemalige Handball-Kollegen bei meinem neuen Sport", erzählt Schepp. Unter ihnen ist auch Handball-Weltmeister Christian Schwarzer, der wie Schepp in Niederwürzbach wohnt. Schließlich sagt Schepp mit einem Lächeln: "Die Zeiten sind nicht schlechter geworden."

Während Schepp auf sein großes Ziel Olympia hinarbeitet, war Michael Keck schon zwei Mal dort - und kennt nichts Vergleichbares: "Ich bekomme schon Gänsehaut, wenn ich darüber rede. In Atlanta mussten wir stundenlang warten, bis der Einmarsch begann. Aber als dann Muhammad Ali das Olympische Feuer entzündete, hatte es sich gelohnt." Diese Erlebnisse, etwa mit den ganz großen Stars im Olympischen Dorf an einem Tisch zu sitzen, könne man sich von keinem Geld der Welt kaufen. Das sei es, was Olympische Spiele ausmachen. Und diese Begeisterung sogen die Schüler des KBBZ geradezu in sich auf.

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