Olk backt bald unterm Beckerturm

St. Ingbert. Die Bäckerei Olk zieht von Oberwürzbach nach St. Ingbert. Auf dem Gelände des "Innovationsparks Am Beckerturm" sind derzeit die Handwerker im Gebäude C 17 am hämmern und schrauben. Denn zu Ostern will die Bäckerei den Umzug bewerkstelligt haben und ihre Produkte unter dem St. Ingberter Wahrzeichen backen

 Noch ist die zukünftige Produktionsstätte der Bäckerei Olk im "Innovationspark Am Beckerturm" eine Baustelle. Foto: Schneider

Noch ist die zukünftige Produktionsstätte der Bäckerei Olk im "Innovationspark Am Beckerturm" eine Baustelle. Foto: Schneider

St. Ingbert. Die Bäckerei Olk zieht von Oberwürzbach nach St. Ingbert. Auf dem Gelände des "Innovationsparks Am Beckerturm" sind derzeit die Handwerker im Gebäude C 17 am hämmern und schrauben. Denn zu Ostern will die Bäckerei den Umzug bewerkstelligt haben und ihre Produkte unter dem St. Ingberter Wahrzeichen backen. Gestern haben Innovationspark-Chef Stefan Braun und Serge Momper, Inhaber des Vollkorn-Backhauses, die zukünftige Produktionsstätte vorgestellt."Das ist eine hochmoderne Bäckerei, die hier entsteht", sagte Braun. Das alte Gebäude, seinerzeit eine Möbelhalle, werde komplett erneuert. Zudem wird ein kleiner Anbau Dusche, WC und Umkleide für die weiblichen Angestellten beherbergen. Auch die Kühlanlage der Bäckerei kommt in einen zusätzlichen Bau. Damit die Nachbarn auf dem Hobels nicht durch Lärm beim Beladen der Lieferwagen belästigt werden, bekommt die Bäckerei eine spezielle Schleuse. Die Kosten für das Projekt beziffert Braun mit knapp einer Million Euro. Dafür habe sich die Bäckerei langfristig als Mieter an den Standort gebunden.

Bäckermeister Momper erläutert, die Nachfrage sei nach seiner Übernahme des Geschäftes 2006 regelrecht explodiert: "Wir haben binnen eines Jahres gesehen, dass es in Oberwürzbach nicht weitergehen kann." Große Interessenten aus Lothringen und Luxemburg habe die Bäckerei nicht bedienen können. Auch das Ausweiten der Produktion im Stadtteil habe mit der steigenden Nachfrage nicht standgehalten. Momper: "Wir wollten aus einer Dorfbäckerei ein anständiges mittelständiges Unternehmen machen."

Dabei stand zwischenzeitlich auch im Raum, in den Friedrichsthaler Stadtteil Maybach umzusiedeln. "Wir wollten aber wegen der Biospähre in der Region bleiben", erläutert der 43-Jährige. Deshalb schlug er bei dem Angebot Brauns ein. 52 Mitarbeiter beschäftigt das Backhaus Olk. Momper würde die Zahl gerne verdoppeln. Am neuen Standort könne er das Dreifache an Brot, Brötchen und Konditoreiware produzieren. Von derzeit 300 Tonnen Getreide pro Jahr will er mittelfristig auf 400 bis 450 Tonnen hochfahren. Was bei einem Öko-Bäcker nicht von heute auf morgen zu realisieren ist. Momper: "Wir kaufen bevorzugt regionale Rohstoffe. Von unserer Bäckerei leben im Moment zwölf Bauern. Wir müssen weitere finden, die von konventionell auf biologisch umstellen wollen." Der Verkaufsraum in Oberwürzbach soll dieses Jahr nach den Worten des Bäckermeisters noch offen bleiben. Da das Haus zum Verkauf stehe, müsse die Zukunft zeigen, ob das Olk-Schild im Stadtteil bleibt oder nicht.

Hintergrund

Das ehemalige Brauereigelände um den Beckerturm hat sich zu einem wirtschaftlich interessanten Gewerbezentrum mit einer Vielzahl von Firmen entwickelt. Nachdem das Bierbrauen 1997/98 zu Ende ging, hatte die Karlsberg-Brauerei in das 71 000 Quadratmeter große Gelände investiert, um eine innerstädtische Industriebrache zu verhindern. Es entstand der "Innovationspark Am Beckerturm". Anfang 2005 übernahm der Immobilienfachmann Stefan Braun den Innovationspark, der Handwerksbetrieben, Agenturen, Technologie-Unternehmen, Software-Entwicklern und weiteren Firmen ein Zuhause bietet. mbe

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