Ohne Worte

Typisch saarländische Unterhaltungen bergen manchmal Überraschungen, hat SZ-Redakteurin Astrid Dörr beobachtet.

Meinung:

Ohne Worte

Wenn Sie einen Bekannten auf der Straße treffen, was sagen Sie dann? "Hallo", "Wie geht's?" oder vielleicht auch "Lange nicht gesehen"? Der Saarländer sagt gemeinhin "Unn?", woraufhin der andere antwortet: "Jo." Vielleicht auch noch: "Joo, gudd." Das ist eine typisch saarländische Unterhaltung . Dachte ich bisher. Vor ein paar Tagen habe ich zufällig eine Unterhaltung zwischen zwei Männern "belauscht", als der eine in der Fußgängerzone einen Bekannten traf und begrüßte: "Ei, wo kommschd dann du her?", woraufhin der andere meinte: "Ei, von dehemm." Ja, von wo sonst? Klar, aber der Fragende schaute etwas konsterniert drein. Damit hatte er nicht gerechnet. Er ging weiter, blieb stehen, drehte sich noch mal um - er war sprachlos. Der andere hatte anscheinend keine Lust, mit ihm zu reden, ging einfach weiter. Damit nicht genug. Der Fragende, der es sicher gut gemeint hatte, bekam auch noch sein Fett von seiner Begleitung weg: "Was is'n das ach für e Fròò?"

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