Ohne Wehmut im Bergbaumilieu

Malstatt. Von seinem Elternhaus aus sah er auf die Ensdorfer Grube Duhamel. Ihre Abraumhalden sind die Berge, die Alfred Gulden als Kind wachsen sah, Ergebnis von "Millionen Stunden Arbeit". Als Junge habe er sich immer vorgestellt, wie es unter ihm arbeite, unsichtbar, tief in der Erde

Malstatt. Von seinem Elternhaus aus sah er auf die Ensdorfer Grube Duhamel. Ihre Abraumhalden sind die Berge, die Alfred Gulden als Kind wachsen sah, Ergebnis von "Millionen Stunden Arbeit". Als Junge habe er sich immer vorgestellt, wie es unter ihm arbeite, unsichtbar, tief in der Erde. Mit seinem Patenonkel ging er in die Ensdorfer Kaffeeküch, sah die Bergleute ihr deftiges Mahl einnehmen, die frisch gewaschenen auf dieser, die noch schmutzigen auf jener Seite. Lebendig bis heute sind Guldens Erinnerungen an Züge voll schlafender, von harter Arbeit gezeichneter Männer. Verklärende Nostalgie jedoch hält der Dichter, Filmemacher und Musiker beim Rückblick auf die einstige Blütezeit des saarländischen Bergbaus nicht für angebracht. "Es wäre lächerlich, die Zeit zurückdrehen zu wollen." Ist es Wehmut, die ihn beschleicht, wenn er - wie in seinem jüngsten Gedichtband "Glück auf: ins Gebirg!" Erinnerungen an jene Zeit in Worte fasst? Nein, Wehmut sei das wohl nicht, meint Gulden. "Aber diese Bilder habe ich im Kopf - Bilder einer Arbeitswelt, die ich als Kind erlebt habe." "UnterTag - ArbeitsWelt. WerkTag. FeierAbend", unter diesem Titel steht ein Dichterabend, zu dem Alfred Gulden am Freitag, 19. September, 20 Uhr, ins Kultur- und Bürgerzentrum Breite 63 nach Malstatt kommt. Mit im Gepäck seinen neuen Gedichtband "Glück auf: ins Gebirg!", in dem die Zyklen "Bergwerk" und "Gebirg" vereint sind, aber auch Aufsätze und Erzählungen zum saarländischen Arbeitsleben. Eigene Lieder wie "Zolnhoferblòò" singt Alfred Gulden am Klavier, mit Gitarre und Maultrommel. raeKartenvorbestellung unterTel. (0681) 4170835.

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