Ohne Kinderbuchhelden

St. Arnual. 15 Produktionen in einer Spielzeit, davon vier Uraufführungen: Mit diesem persönlichen Rekord eröffnet das Kinder- und Jugendtheater Überzwerg die Saison in seiner neu gestalteten Spielstätte in St. Arnual

 Auf der Überzwergbühne: "Wir alle für immer zusammen"

Auf der Überzwergbühne: "Wir alle für immer zusammen"

  "Faust - Ein West´ern"

"Faust - Ein West´ern"

  "Robinsons andere Insel". Fotos: Bellhäuser

"Robinsons andere Insel". Fotos: Bellhäuser

St. Arnual. 15 Produktionen in einer Spielzeit, davon vier Uraufführungen: Mit diesem persönlichen Rekord eröffnet das Kinder- und Jugendtheater Überzwerg die Saison in seiner neu gestalteten Spielstätte in St. Arnual. Theaterarbeit abseits des Mainstreams haben sich der künstlerische Leiter Bob Ziegenbalg, der Dramaturg Christoph Dewes und Geschäftsführer Detlef Kraemer auf die Fahnen geschrieben. Statt mit populären Kinderbuchhelden für einen vollen Saal zu sorgen, habe man den Mut, auch schwierige Themen auf die Bühne zu bringen, erklärte Christoph Dewes gestern bei der Programmvorstellung. So gibt es etwa mehrere Stücke, die sich mit dem Verhältnis zwischen den Generationen auseinandersetzen, sowie zwei Produktionen des Jugendclubs, in denen es um die Schicksale junger Menschen in Bürgerkriegsgebieten geht. "Und es will nicht Morgen werden" heißt die erste der insgesamt drei Jugendclub-Premieren, mit der das Theater Überzwerg am 5. September die neue Spielzeit eröffnet (Bericht folgt).Am 12. September gibt es mit dem Tanztheaterstück "Echt mutig" (ab 4 Jahre) die erste Uraufführung der Saison. Mit der Produktion beauftragten die Überzwerge im Rahmen ihrer Autorenförderung den Choreographen Sebastian Eilers. Weitere Aufträge gingen an die - auch schriftstellerisch tätige - Schauspielerin Eva Coenen und die Regisseurin Petra Wüllenweber. "Waschechte Freunde" heißt Coenens Stück über einen Jungen und seine beiden Kuscheltiere (ab 5 Jahre, Uraufführung: 30. Januar 2011). "Eine wunderschöne Geschichte", verrät Bob Ziegenbalg, "die mit Illustrationen der Künstlerin Dorota Wünsch auch als Kinderbuch erscheinen wird". Mit den beiden Stücken von Petra Wüllenweber spricht das Theater Überzwerg die größeren Kinder (ab zehn Jahre) an: "Ich hasse die Schule. Ich hasse sie wirklich", so beginnt Wüllenwebers Bühnenbearbeitung "35 Kilo Hoffnung" nach einem Buch der französischen Bestsellerautorin Anna Gavalda (Uraufführung: 30. April 2011). "Hier werden schwierige Dinge wie die Erkrankung des Großvaters mit großer Leichtigkeit erzählt", sagt Christoph Dewes. Um Verlustängste und die Beziehung zweier Kinder zu ihrer Großmutter geht es in "Zur Zeit nicht erreichbar" (Uraufführung: 17. Juni 2011), während die szenische Lesung "Im Schatten der Wächter" das Thema Mobbing in der Schule beleuchtet (Premiere: 11. März 2011). Neben den neuen Produktionen und Extra-Vorstellungen im Rahmen des Festivals "Spielstark" stehen bei Überzwerg zehn Stücke aus früheren Spielzeiten erneut auf dem Programm, darunter das herrlich komische Muh-sical "Alle Kühe fliegen hoch" und "Am Horizont", eine Geschichte über die Alzheimer-Krankheit.Einen Vorgeschmack auf die neue Spielzeit gibt es beim Überzwerg-Hoffest am 11. September ab 15 Uhr. Weitere Infos auch auf der neu gestalteten Website www.ueberzwerg.de und unter der neuen Telefonnummer (06 81) 9 58 28 30.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort