Offensiv-Spektakel der Hurricanes

Saarbrücken. Thorsten Scherer steht ungefähr drei Meter von einer Mülltüte entfernt, wirft eine Papierkugel - und trifft. An diesem Samstagnachmittag sollte den Saarland Hurricanes wohl alles gelingen. "Heute hat einfach alles gepasst", sagte Scherer, der Cheftrainer des Football-Bundesligisten, nach dem Heimspiel gegen die Munich Cowboys erleichtert und sichtlich zufrieden

 Luke McCann (vorne) steuerte im Spiel gegen die Munich Cowboys wichtige und auch spektakuläre Punkte bei zum 56:42-Heimsieg der Hurricanes. Fotos: Rolf Ruppenthal

Luke McCann (vorne) steuerte im Spiel gegen die Munich Cowboys wichtige und auch spektakuläre Punkte bei zum 56:42-Heimsieg der Hurricanes. Fotos: Rolf Ruppenthal

Saarbrücken. Thorsten Scherer steht ungefähr drei Meter von einer Mülltüte entfernt, wirft eine Papierkugel - und trifft. An diesem Samstagnachmittag sollte den Saarland Hurricanes wohl alles gelingen. "Heute hat einfach alles gepasst", sagte Scherer, der Cheftrainer des Football-Bundesligisten, nach dem Heimspiel gegen die Munich Cowboys erleichtert und sichtlich zufrieden. Denn vor allem im letzten Viertel ging es richtig schnell zur Sache. "Ich habe gar nicht alle Touchdowns gesehen", scherzte Scherer. Vier Touchdowns erzielten die Hurricanes im Schlussviertel (28:14), am Ende lagen sie mit 14 Punkten vorne: Mit 56:42 (14:21) bezwangen sie die Cowboys und feierten ihren ersten Heimsieg der Saison.Doch ganz so zufrieden, wie Cheftrainer Scherer nach dem Spiel war, sah er in den beiden ersten Vierteln nicht aus. Denn die Hurricanes taten sich zu Beginn der Partie unerwartet schwer gegen den Tabellenletzten. Die Gäste kämpften sich immer wieder in die Endzone der Hurricanes. Bis kurz nach der Halbzeitpause waren sie es, die immer wieder vorlegen konnten und mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung in die Halbzeitpause gingen. "Wir haben in der Offensive immer genau dann den Ball verloren, wenn wir hätten punkten können", bemängelte Scherer.

Umso härter musste die Defensiv-Abteilung arbeiten. Und das, obwohl sie an diesem Samstag ohnehin schon auf Gerald Munns verzichten mussten. Der Neuzugang reiste aufgrund eines Todesfalls in der Familie in die USA. "Für die Defensive ist er ein wichtiger Faktor. Ohne ihn war dieses Spiel ein einziger Kampf", erklärte der Defensiv-Trainer der Hurricanes, Franz Klein.

Auch und vor allem, weil im Offensivspiel der Saarländer zunächst nicht viel klappen wollte. "Wir hatten in der ersten Hälfte viel zu viele Ballverluste", bestätigte Antwan Smith, der den verletzten Quarterback Dan Selway ersetzte. "In der zweiten Hälfte haben wir dann unseren Rhythmus gefunden", fügte Smith hinzu. Allerdings erst beim Stand von 14:28 kurz nach der Pause.

Im Zweivierteltakt starteten die Hurricanes dann die Aufholjagd. Wenn die Gäste aus München zu einem Touchdown kamen, machten die Hurricanes zwei. Antwan Smith machte entweder selbst entscheidende Meter, oder er bediente seine Passempfänger. Ob Nico Lester, Dustin Wilke oder Luke McCann. Sie alle fanden einen Weg in die Endzone der Cowboys. McCann gelang sogar ein Kickoff-Return: Er fing den Kickoff der Münchner an der eigenen Zehn-Yards-Linie, lief los, schlug zwei Haken, lief weiter, ein paar Finten, wieder weiter, und irgendwie war er plötzlich in der Endzone. "Ja, das war weit, aber es war auch ein wenig Glück dabei. Außerdem bin ich gut freigeblockt worden", erklärte McCann und betonte: "Das war heute eine tolle Mannschaftleistung."

Die Erleichterung war den Spielern dementsprechend schon kurz vor dem Schlusspfiff anzusehen, als sich alle wirklich sicher sein konnten, dass die beiden Punkte auf dem Konto waren. "Der Sieg heute war wahnsinnig wichtig", erklärte Thorsten Scherer. "Die Mannschaft hätte den Glauben daran verloren, dass wir unser Ziel erreichen können", erklärte Scherer. Das Ziel, von dem er sprach, ist das Erreichen der Playoffs. Hierfür müssen die Hurricanes, die nun 5:5 Zähler auf ihrem Konto haben, in der Südstaffel unter die ersten Vier kommen. Aktuell sind sie Vierter. Alles im Lot also an diesem Samstagnachmittag.

 Antwan Smith (links), der Quarterback der Saarland Hurricanes, bespricht sich hier mit Cheftrainer Thorsten Scherer.

Antwan Smith (links), der Quarterback der Saarland Hurricanes, bespricht sich hier mit Cheftrainer Thorsten Scherer.

saarland-hurricanes.com

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