Offenes Rennen bei der evangelischen Kirche

Bad Neuenahr/Saarbrücken. Nach zehn Jahren Amtszeit von Präses Nikolaus Schneider wählt die rheinische Landeskirche heute einen Nachfolger aus drei Bewerbern. Erstmals könnte eine Frau an die Spitze der zweitgrößten deutschen Landeskirche, zu der auch die Protestanten in großen Teilen des Saarlandes gehören, rücken

Bad Neuenahr/Saarbrücken. Nach zehn Jahren Amtszeit von Präses Nikolaus Schneider wählt die rheinische Landeskirche heute einen Nachfolger aus drei Bewerbern. Erstmals könnte eine Frau an die Spitze der zweitgrößten deutschen Landeskirche, zu der auch die Protestanten in großen Teilen des Saarlandes gehören, rücken. Um das Amt konkurrieren Vizepräses Petra Bosse-Huber, Oberkirchenrat Manfred Rekowski und die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Ellen Ueberschär.Die Kandidaten stellten sich gestern der Synode mit 214 stimmberechtigten Mitgliedern vor, zu denen auch Saar-Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) gehört. Die Reden standen unter dem Eindruck des Vertrauensverlustes der Kirchenleitung infolge des Finanzdebakels um das kircheneigene Unternehmen bbz. Der seit 2003 amtierende Präses Schneider (65) geht im März in den Ruhestand. Er bleibt noch bis 2015 Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Bei der Wahl heute morgen sind drei Durchgänge möglich. Das Rennen galt bis zuletzt als offen. Als Favoriten galten Bosse-Huber und Rekowski. Der gebürtigen Ostberlinerin Ueberschär wurde dagegen eine Außenseiterrolle zugeschrieben.

Die Evangelische Kirche im Rheinland ist nach Hannover die zweitgrößte der 22 Landeskirchen in Deutschland. Sie vereint zwischen Niederrhein und Saar knapp 2,77 Millionen Mitglieder in 739 Kirchengemeinden. Das Gebiet mit 38 Kirchenkreisen erstreckt sich über Teile der vier Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. dpa

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