Öffentliche Ballett-Probe: Das wird eine etwas andere "Cinderella''

Saarbrücken. Der Prinz (Takayuki Shiraishi) dehnt am Bühnenrand seine Oberschenkelmuskulatur. Der Choreograf schreitet prüfend um eine Tanzgruppe, da fällt eine Dreiergruppe von jungen Männern in leichten Taftroben ins Auge. Athletisch kommen sie daher, bewegen ihre muskulösen Arme aber in fließender weiblicher Eleganz

 Der belgische Choreograf Stijn Celis inszeniert mit der Donlon Dance Company seine Version des "Cinderella''-Balletts. Hier eine Szene aus der öffentlichen Probe vom Samstag. Foto: Iris Maurer

Der belgische Choreograf Stijn Celis inszeniert mit der Donlon Dance Company seine Version des "Cinderella''-Balletts. Hier eine Szene aus der öffentlichen Probe vom Samstag. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Der Prinz (Takayuki Shiraishi) dehnt am Bühnenrand seine Oberschenkelmuskulatur. Der Choreograf schreitet prüfend um eine Tanzgruppe, da fällt eine Dreiergruppe von jungen Männern in leichten Taftroben ins Auge. Athletisch kommen sie daher, bewegen ihre muskulösen Arme aber in fließender weiblicher Eleganz. Der belgische Choreograf Stijn Celis hat für seine Inszenierung der "Cinderella" die böse Stiefmutter und die Stiefschwestern mit jungen Männern (Ramon A. John, Pascale Marty und Masayoshi Katari) besetzt. So arbeitet er die Grobheiten der neidischen Schwestern stark hervor.Es ist die zweite Bühnenprobe für das neue Stück der Donlon Dance Company. Das Publikum darf dabei sein. Und erlebt eine waschechte Arbeitsprobe mit zwölf Tänzern und Tänzerinnen, dem belgischen Choreografen Stijn Celis sowie Ballettmeister Claudio Schellino. Sie erarbeiten gemeinsam Celis' Choreografie der "Cinderella". Die moderne Version des Aschenputtel-Ballettes, das Celis 2003 für die Grand Ballets Canadiens Montreal schuf, hat am 28. Januar in Saarbrücken Premiere.

Nach wochenlangem Training im Ballettsaal probten die Tänzer an diesem Samstag erst zum zweiten Mal auf der großen Bühne - und zwar vor fast vollem Haus. Es gibt viele Ballett-Fans hierzulande. Die erleben nun zunächst die Arbeit am zweiten Akt, ohne Musikeinspielung, nur begleitet vom Taktzählen der Ballettmeister. Später erklingt die brachialen Musik von Sergej Prokofjew - vorerst noch vom Band. Erst in der letzten Probenwoche wird das Ballett vom Staatsorchester begleitet. Mit der Musik öffnete sich für die Zuschauer eine andere Welt. Das Choreografen-Team lässt längere Durchgänge zu, und beim schwebenden Erscheinen von Liliana Barros, Tänzerin der Titelpartie, deuteten sich bereits ganz starke Szenen an.ane

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort