Oberthal siegt, aber Dilsburg jubelt
Oberthal. Verkehrte Welt in Oberthal. Der Verlierer jubelte, der Sieger stand ernüchtert daneben
Oberthal. Verkehrte Welt in Oberthal. Der Verlierer jubelte, der Sieger stand ernüchtert daneben. "Die Enttäuschung darüber, dass wir den Zusatzpunkt abgegeben haben, ist größer als die Freude über den Sieg", gab Carmen Krüger von den Kegelfreunden Oberthal nach dem 2:1-Heimerfolg (45:33 Einzelpunkte, 5066:4924 Holz) ihrer Mannschaft in der Kegel-Bundesliga der Damen gegen den Saar-Rivalen KSC Dilsburg zu. "Im Kampf um die Play-offs (Meisterschaftsrunde, Anm. d. Red.) ist nämlich jeder Zähler für uns wichtig", sagte Krüger weiter. Und da schmerzt der verlorene Zusatzpunkt doppelt. Durch den 2:1-Erfolg verbesserte sich ihre Mannschaft zwar vom fünften auf den vierten Platz, der zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt. Allerdings ist dieser Tabellenstand noch nicht wirklich aussagekräftig, da die Heimspiele der Konkurrenten SKC Dortmund und SKC Trier-Riol wegen des Winterwetters abgesagt wurden. Trier könnte mit einem Heimerfolg gegen den Zweiten Fortuna Lünen an Oberthal vorbeiziehen, Dortmund mit einem 3:0-Heimsieg gegen Schlusslicht Wieseck zu Oberthal aufschließen. Besser als bei den Oberthalerinnen war die Stimmung nach der Begegnung beim KSC Dilsburg. "Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem einen Zähler. Außer uns hat bislang nämlich in dieser Saison erst eine Mannschaft einen Punkt aus Oberthal entführt", sagte die Dilsburgerin Sandra Keller und strahlte. Sie hatte mit 817 Holz und fünf Einzelpunkten im Schlussblock den Punkt für ihre Mannschaft endgültig unter Dach und Fach gebracht. Durch diesen Punkt in Oberthal baute der KSC seinen Vorsprung an der Tabellenspitze auf drei Zähler vor Verfolger Fortuna Lünen aus - Lünen hat allerdings ebenfalls noch ein Spiel in der Hinterhand. Dennoch steigen durch den wichtigen Auswärtszähler die Dilsburger Chancen gewaltig, erstmals in der Vereinsgeschichte an der Meisterschafts-Runde teilzunehmen. "Das wäre ein Traum für uns", erklärte Sandra Keller. Die Keglerin träumte schon einmal weiter: "Sollten wir als Erster in die Play-offs gehen, dann wäre in der Tat alles für uns drin." Die Play-off-Teilnahme endgültig perfekt machen kann der KSC Dilsburg in 14 Tagen am 23. Januar im Heimspiel gegen den SKC Trier-Riol. Ein 3:0-Heimsieg, und der KSC wäre durch. Zur gleichen Zeit tritt Oberthal bei Schlusslicht KC 87 Wieseck an und will dort wichtige Zähler für die Play-off-Teilnahme einfahren.
Auf einen BlickIm Saar-Derby zwischen Oberthal und Dilsburg hatte die Oberthalerin Christina Retterath mit 882 das beste Einzelergebnis, gefolgt von ihrer Teamkollegin Kristina Krewer (875 Holz). Beste Dilsburgerinnen waren Elke Radau und Susanne Bäsel, die mit je 855 Holz zehn und neun Einzelpunkte für ihr Team erspielten. sem