OB: Neun Ziele bieten eine "Überlebensversicherung"

St. Ingbert. Proppenvoll war gestern Abend beim traditionellen Empfang wieder die festlich und geschmackvoll dekorierte St. Ingberter Stadthalle. Rund 600 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vereinsleben waren der Einladung der Stadt und des Vereins "Handel und Gewerbe" gefolgt, am Dreikönigstag gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen

St. Ingbert. Proppenvoll war gestern Abend beim traditionellen Empfang wieder die festlich und geschmackvoll dekorierte St. Ingberter Stadthalle. Rund 600 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vereinsleben waren der Einladung der Stadt und des Vereins "Handel und Gewerbe" gefolgt, am Dreikönigstag gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen.

Den Willen, die Zukunft der Stadt auch unter erschwerten Rahmenbedingungen zu gestalten, betonte der St. Ingberter Oberbürgermeister in seiner Neujahrsrede. "Wir müssen und wir werden uns in den nächsten Jahren finanziell festigen", betonte Georg Jung. Das heiße zwar auch wünschenswerte Projekte zurückzustellen oder gar zu streichen. Man müsse aber nicht wie andernorts Bäder oder Hallen schließen und wolle auch ganz bestimmt nicht bei der Zukunftsaufgabe Bildung sparen. Vorausgesetzt, es gelte bei der politischen Aufgabenverteilung endlich der Leitsatz "Wer bestellt, bezahlt", wozu der Rathauschef Bund und Länder aufforderte.

Neun Punkte zählte der OB auf, die wichtig für die Zukunft der Mittelstadt seien. Die Projekte, die man zumeist schon angepackt und auf einen guten Weg gebracht habe, reichen von der "massiven Entwicklung der Industrie- und Gewerbeflächen" über "die schlankste und effektivste Verwaltung im Kreis" bis zu St. Ingberts Rolle bei wichtigen Projekten in der Biosphäre. Zudem suche die Stadt in Verbindung mit der Baumwollspinnerei Lösungen für die St. Ingberter Unterstadt. Die neun Punkte sollen das Handeln der Verwaltung bestimmen, laut Jung sind sie quasi "die Überlebensversicherung für St. Ingbert". Gelinge es, die jetzt gesetzten Ziele mittelfristig zu verwirklichen, "wird St. Ingbert zu den Städten gehören, die ihre Zukunft auch weiter selbst gestalten können", zeigte sich der OB überzeugt. Dieser hatte auch zwei echte Neuigkeiten parat: So will die Stadt 2011 erstmals eine Bürgermedaille vergeben, zudem plane Saarstahl Millionen-Investitionen fürs Drahtwerk auf der Alten Schmelz.

Mitunter kritisch fiel die Rede des "Handel und Gewerbe"-Vorsitzenden aus. So zeigte Michael Köhl wenig Verständnis, dass die Stadtplanung im Vorjahr die gleichzeitige Sperrung zweier Hauptadern zur Innenstadt zugelassen habe. Das habe ebenso Kunden aus St. Ingbert verjagt wie der Umstand, dass Einkäufern trotz eines üppigen Parkplatzangebots allzu schnell ein Strafzettel drohe. "Die Parkgebühren gehören abgeschafft, das wäre ein Signal für unsere Einkaufsstadt", meinte Köhl. "Starke Städte

wie St. Ingbert

helfen sich selbst".

OB Georg Jung

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