Nur Kessler überzeugt

Merzig · Handball-Oberligist HF Merzig-Brotdorf war am Samstag im Heimspiel gegen Offenbach chancenlos. Die Wölfe liefen bis zum Schluss einem klaren Rückstand hinterher. Nur Torwart Andrej Kessler überzeugte.

 Merzigs Torhüter Andrej Kessler zeigte gegen den TV Offenbach eine sehr starke Leistung. Die 22:28-Niederlage der Handballfreunde konnte aber auch der gut aufgelegte Schlussmann nicht verhindern. Foto: Horst Klos

Merzigs Torhüter Andrej Kessler zeigte gegen den TV Offenbach eine sehr starke Leistung. Die 22:28-Niederlage der Handballfreunde konnte aber auch der gut aufgelegte Schlussmann nicht verhindern. Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Handball-Torhüter haben einen harten Job. Sie hüten ein viel zu enges Tor und lassen sich die Bälle aus nächster Nähe mit Tempo 100 um die Ohren pfeffern. Mit Händen und Füßen versuchen sie, die harte Lederkugel daran zu hindern, die Torlinie zu passieren, und manchmal halten sie sogar die Birne hin. All das hat Andrej Kessler am vergangenen Samstag im Oberliga-Heimspiel der HF Merzig-Brotdorf gegen den TV Offenbach getan.

Der HF-Schlussmann vereitelte in der Thielspark-Halle vor rund 200 Zuschauern hundertprozentige Chancen, verhindern konnte er die 22:28 (9:14)-Niederlage nicht.

"Die Nummer 85 ist immer wieder frei zum Wurf gekommen. Unsere Abwehr hat den Jungen nie in den Griff bekommen", stellte Kessler frustriert fest. Die Nummer 85, das war Offenbachs zehnfacher Torschütze Dominik Böttche, der aus dem Rückraum auch die 1:0-Gästeführung markierte. Das zweite Tor erzielte Christoph Morio per Siebenmeter - im Nachsetzen. Den ersten Wurf hatte Kessler pariert. Der Abpraller landete aber in den Händen des Schützen, der beim zweiten Versuch traf. Das Gleiche passierte Kessler in der 42. Minute. Dafür ging er aus zwei Strafwurf-Duellen als Sieger hervor. Seine Leistung stimmte, die der Mitspieler weniger.

"Fast alle Abpraller sind beim Gegner gelandet. Gegen den starken Rückraum haben wir keine Mittel gefunden, und unser Angriff war zu schwach. 26 Fehlwürfe sind zu viel", sagte Thomas Schmitt. Die traurige Trefferquote sei auch schuld am verpatzten Auftakt gewesen, bemängelte er.

0:5 (7.) - Start verpennt. "Wir haben das Spiel in der Anfangsphase verloren. Dem hohen Rückstand sind wir hinterhergelaufen", meinte auch HF-Kapitän Peter Laux. Nach 30 Spielminuten lagen die Wölfe mit eben diesen fünf Toren hinten. "Fünf Tore sind schwer aufzuholen", kommentierte Sven Klein den 9:14-Pausenstand. Wegen einer Fußverletzung hatte Merzigs Nummer eins nur Kurzeinsätze. Aber wie gesagt: Am Torwart lag es nicht. Kessler glänzte auch nach dem Seitenwechsel. Es half nichts. In der 43. Minute fiel das erste Merziger Tor von der rechten Angriffsseite, die bis dato ein Totalausfall war. Den Treffer zum 16:21 markierte Rechtsaußen Laszlo Kincses, doch da war das Spiel längst verloren. "Wir waren gegen diesen starken Gegner chancenlos, hätten die Partie aber enger gestalten können", resümierte Schmitt.

Andrej Kessler hat die Niederlage abgehakt und blickt bereits nach vorn. Sein Team liegt aktuell auf Rang zwölf, punktgleich mit dem kommenden Gegner TV Mühlheim, der Rang 13 belegt, den ersten Abstiegsplatz. Die Ausgangslage ist somit klar. "In Mülheim müssen wir gewinnen, und wenn es sein muss, an die Schmerzgrenze gehen", sagt der HF-Torwart, der seine geschwollenen Arme und Beine nicht schonen will. "Wir müssen im Training Gas geben!"

Tore HF Merzig-Brotdorf: Dorian Vallet 5, Sebastian Klein 5/2, Matthias Böhm 3, Julius Rost 2, Laszlo Kincses 2, Peter Laux 2, Tamas Nemeth 1, Dennis Koppenburg 1, Marco Lauer 1.

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