Nunkircher helfen Brandopfer

Nunkirchen. Ihre Rauchvergiftung hat Maria Molitor fast auskuriert. Noch kümmern sich Ärzte und Pfleger im Krankenhaus um die 81-Jährige, die bei einem Brand am vergangenen Donnerstag alles verloren hat (wir berichteten). Fast alles hat das Feuer ihr genommen - Heim, Mobilar, Kleider, Barschaft. Geblieben ist der Nunkircherin nur das, was sie am Leib hatte

 Sie retteten 81-Jähriger das Leben: Klaus Weyand (v. l.), Volker Thome, Ralf Dillschneider. Foto: Rup

Sie retteten 81-Jähriger das Leben: Klaus Weyand (v. l.), Volker Thome, Ralf Dillschneider. Foto: Rup

Nunkirchen. Ihre Rauchvergiftung hat Maria Molitor fast auskuriert. Noch kümmern sich Ärzte und Pfleger im Krankenhaus um die 81-Jährige, die bei einem Brand am vergangenen Donnerstag alles verloren hat (wir berichteten).Fast alles hat das Feuer ihr genommen - Heim, Mobilar, Kleider, Barschaft. Geblieben ist der Nunkircherin nur das, was sie am Leib hatte. Dass sie noch am Leben ist, hat sie drei Nachbarn zu verdanken. "Als wir von der Feuerwehr alarmiert wurden, bin ich nicht ins Feuerwehrgerätehaus gefahren, sondern direkt an die Brandstelle gelaufen, die 50 Meter von meinem Wohnhaus entfernt ist", sagt Feuerwehrmann Ralf Dillschneider. Auch Klaus Weyand und Volker Thomé sahen die Rauchschwaden und eilten zu Hilfe - eine Selbstverständlichkeit, wie die Retter unisono sagen. Nach einigem Suchen erblickten die Retter die Frau am geöffneten Küchenfenster, als sie nach Luft schnappte. "Ich bin durch das Fenster geklettert, habe sie hochgehoben und auf die äußere Fensterbank gesetzt, wo Volker Thomé und Klaus Weyand sie im Empfang nahmen", erzählt Dillschneider. Während die Verletzte in einem Krankenwagen zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht wurde, versuchten Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutz, Feuer und Rauch Herr zu werden. Ausgelöst hatte die Katastrophe ein elektrischer Defekt, berichtet die Polizei auf SZ-Anfrage.

Was nicht verbrannte, wurde vom Löschwasser zerstört - ein Schicksalschlag, der die Nachbarschaft anrührte und eine Welle der Hilfsbereitschaft auslöste. Ob Pia Dillschneider, Änni Thomé, Jakob Kuttler oder andere: Längst engagieren sich Nachbarn und Freunde für das Brandopfer.

"Ich finde es toll, dass es Nachbarn gibt, die nicht wegsehen, sondern sich mit Rat und noch mehr mit Tat eines Menschen annehmen", sagt Nunkirchens Ortsvorsteher Jochen Kuttler. "Die einen kümmern sich darum, dass die Frau wieder ein paar Kleider an den Leib bekommt, die anderen, dass der Schaden bei der Versicherung gemeldet wird und die nötigen Formalitäten zügig erledigt werden."

Für Jochen Kuttler steht fest: "Das Haus wird über Monate nicht mehr zu bewohnen sein. Und die Frau steht vor dem Nichts. Hinzu kommt nämlich, dass die alte Dame, der demnächst eine Augen-OP bevorsteht, kurz vor dem Brand noch 1000 Euro von ihrem Konto abhob, die auch den Flammen zum Opfer fielen. "Sie wollte aufgrund des anstehenden OP-Termins mit Bargeld versorgt sein", erklärt der Ortsvorsteher, der beim Neujahrsempfang um finanzielle Hilfe für die 81-Jährige bat.

Um das Engagement der Nachbarn zu unterstützen, wurde zwischenzeitlich ein Spendenkonto eingerichtet.

Kuttler: "Mit dem Geld, das auf diesem Konto eingeht, wollen wir in Nunkirchen einen gemeinsamen Beitrag leisten, um das Leben von Maria Molitor wieder in normale Bahnen zu lenken und somit die Arbeit der Nachbarn unterstützen." Dabei geht es auch um die Frage, wie der Wiederaufbau des Hauses gestemmt werden kann. Bis sie wieder zurück in ihr Heim im Newerweg kann, wird Maria Molitor aller Voraussicht nach bei ihrem Sohn unterkommen.

Spendenkonto bei der Bank1Saar, Bankleitzahl: 59 19 00 00, Kontonummer : 1 67 13 70 16.

"Toll, dass es Nachbarn gibt, die nicht wegsehen." Ortsvorsteher Jochen Kuttler"Ich bin direkt zur Brandstelle gelaufen."

Feuerwehrmann Ralf Dillschneider

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