Nun wechselt sie zur Eliteschule des Sports
Dudweiler. 1212 DJK-Sportvereine gibt es in Deutschland, einer davon ist die 1921 gegründete DJK Dudweiler. Über 550 000 Menschen zwischen Flensburg und den Alpen nutzen die Angebote der Vereine vom Breiten- und Gesundheitssport bis hin zum Spitzensport. Auch das ist im Stadtbezirk nicht anders
Dudweiler. 1212 DJK-Sportvereine gibt es in Deutschland, einer davon ist die 1921 gegründete DJK Dudweiler. Über 550 000 Menschen zwischen Flensburg und den Alpen nutzen die Angebote der Vereine vom Breiten- und Gesundheitssport bis hin zum Spitzensport.
Auch das ist im Stadtbezirk nicht anders. Doch in Dudweiler hat man etwas, was andere nicht haben: Julika Niegisch, Europameisterin und deutsche Meisterin im Schwimmen. "Sie ist die erste Europameisterin in unserer Vereinsgeschichte", freute sich Stefan Britz, Vorsitzender der DJK Dudweiler, über den Erfolg der 16-jährigen Schülerin.
Trainerin Isabelle Kiefer erinnert sich noch an die Anfänge der heutigen Klasse-Athletin: "Schwimmen konnte Julika schon, als sie zu uns kam. Sie hat Talent, wollte aber nie im Vordergrund stehen und ist darum auch erst relativ spät in die Leistungsgruppe gewechselt."
So gesehen hat sich am Leben der Europameisterin nicht viel geändert. Bescheiden und fast zurückhaltend erzählt sie von ihrem Sport und ihren Erfolgen: "Ich bin mal mit neun Jahren Dritte in einem Rennen geworden. Das war meine erste Medaille." Die letzte war aus Gold - für den Sieg mit der 4x200-Meter-Staffel bei der Europameisterschaft.
"Freunde und Familie haben zwar ein bisschen mit mir gefeiert. Aber auf der Straße angesprochen wurde ich noch nicht", erzählt Julika. Darüber ist sie eigentlich ganz froh. "Normalerweise stehe ich morgens um halb sieben auf, gehe zur Schule bis drei, danach ist Training, und abends mache ich dann Hausaufgaben."
Bislang besuchte die Dudweilerin das Willi-Graf-Gymnasium, nach den Ferien steht der Wechsel auf die Eliteschule des Sports am Rotenbühl an. "So kann ich die gymnasiale Oberstufe auf drei Jahre strecken", erklärt Julika die Gründe für den Wechsel, "ich habe dann in der Woche nur 25 Schulstunden und so mehr Zeit fürs Training."
Die Schwimmerin ist nach eigener Aussage eine ganz gute Schülerin, mag neben Sport vor allem Englisch und Biologie. Damit die Noten stimmen, wird auf dem Weg zu den Wettkämpfen fleißig gebüffelt. Aber wie ein "normaler" Teenager hört Julika Musik oder liest ein Buch: "Mal was Spannendes, aber auch mal was Romantisches."
Die verbleibende Freizeit verbringt sie gerne mit ihren Freunden, die sie voll unterstützen. Auch deshalb läuft Julika Niegisch nicht Gefahr abzuheben. "Ich werde schauen, wie es sich entwickelt", setzt sie sich keine konkreten sportlichen Ziele, wenn sie jetzt von der Jugend in die sogenannte offene Klasse wechselt. Während Julika Niegisch im Leben wie im Wasser zielstrebig ihre Bahn zieht, sonnt man sich in Dudweiler verständlicherweise gern im Erfolg.
"Wir haben nicht nur ein Dudobad, wir haben auch die Leistung", nutzt Bezirksbürgermeister Walter Rodermann die Titelsammlung der jungen Athletin auch als Argument für den Schwimmbad-Erhalt.