Nun soll's zügig ums große Runde gehen

Saarbrücken. Wenn das kein Versprechen ist. "Nie wieder Stau" heißt es auf einem Plakat am umgestalteten Ludwigsbergkreisel in Saarbrücken. Es handelt sich allerdings um den Hinweis eines Telekommunikations-Anbieters, der Behinderungen auf der so genannten Daten-Autobahn ausschließt

 Am Ludwigsbergkreisel in Saarbrücken hat der Autofahrer diverse Möglichkeiten. Fotos: Becker & Bredel/SZ

Am Ludwigsbergkreisel in Saarbrücken hat der Autofahrer diverse Möglichkeiten. Fotos: Becker & Bredel/SZ

Saarbrücken. Wenn das kein Versprechen ist. "Nie wieder Stau" heißt es auf einem Plakat am umgestalteten Ludwigsbergkreisel in Saarbrücken. Es handelt sich allerdings um den Hinweis eines Telekommunikations-Anbieters, der Behinderungen auf der so genannten Daten-Autobahn ausschließt. Die Verkehrsplaner versprechen aber zumindest eine erhebliche Leistungssteigerung an diesem wichtigen innerstädtischen Verkehrsknoten.

Im Zuge der Arbeiten am Ludwigsbergkreisel wurden 7,7 Millionen Euro investiert (5,7 Millionen Euro von der Stadt, zwei Millionen Euro von der Deutschen Bahn): Dafür wurden die Camphauser Straße, der Kreisel selbst (um zwei Fahrstreifen) und die Trierer Straße (von vier auf sieben Fahrstreifen) "aufgeweitet". Eine alte Eisenbahn-Gewölbebrücke wurde abgerissen und dafür eine neue Stahlbogenbrücke errichtet. Zudem wurden Kanäle und Versorgungsleitungen saniert sowie neue Beleuchtungsanlagen und Ampeln und vier Schilderbrücken aufgestellt.

Als Autofahrer stellt man fest, dass der Verkehr wegen der zusätzlichen Fahrspuren und der Nutzung der seitlichen Brückenbögen vor allem zwischen Kreisel und Westspange deutlich geordneter fließt als früher. Die Schilderbrücken erleichtern zudem die Orientierung für Einheimische, aber speziell auch für Ortsunkundige.

Einige Zahlen verdeutlichen die Größenordnung des Projekts. So wurden im Zuge der langwierigen Abriss-, Umbau- und Neubau-Arbeiten 7200 Tonnen Erde bewegt, 80 Lichtmasten versetzt, 2600 laufende Meter Beleuchtungskabel verlegt, 4000 Quadratmeter mit Betonsteinen gepflastert. Auf einer Fläche von 12000 Quadratmetern wurden der Asphalt abgefräst und eine neue Fahrbahndecke aufgebracht.

Dieses Bündel von "Ertüchtigungsmaßnahmen", wie die Fachleute sagen, dient einem großen Ziel. Die Aufnahmefähigkeit des Kreisels und seiner Zu- und Abfahrten soll deutlich gesteigert werden. Die Verkehrsplaner gehen davon aus, dass der Kreisel künftig 60000 bis 65000 Kraftfahrzeuge täglich problemlos verkraftet, ohne dass es zu längeren Staus kommt. Früher lag die Verkehrsmengen-Kapazität bei etwa 50000 Kfz pro Tag.

Hintergrund

 Wo darf's denn langgehen? Am Ludwigsbergkreisel hat der Autofahrer diverse Möglichkeiten. Fotos: Becker&Bredel/SZ

Wo darf's denn langgehen? Am Ludwigsbergkreisel hat der Autofahrer diverse Möglichkeiten. Fotos: Becker&Bredel/SZ

 Mehr Fahrspuren als früher gibt es jetzt unter den Brücken zwischen Westspange und Kreisel.

Mehr Fahrspuren als früher gibt es jetzt unter den Brücken zwischen Westspange und Kreisel.

Nach dem Umbau fühlt sich mancher Rodenhofer etwas abgehängt, weil am Ludwigsbergkreisel kein einziges Schild auf diesen Stadtdistrikt hinweist. Nach Angaben der Stadt wurde darauf verzichtet, weil eine Beschilderungs-"Überfrachtung" verhindert werden soll. Technische Richtlinien schrieben vor, dass höchstens vier Ziele pro Fahrtrichtung (links, geradeaus, rechts) und maximal zehn Ziele pro Gesamtschild (so genannte Schilderbrücke) angegeben werden dürfen, erklärt Pressesprecher Thomas Blug. Deshalb gelte es, die Bedeutung der Ziele abzuwägen. Hierbei sei dem Rodenhof "keine übergeordnete Bedeutung zugewiesen" worden. in

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