Nun doch Windelzuschuss auch in Püttlingen

Püttlingen. Das Thema Windelzuschuss hat die Gemüter in Püttlingen in den vergangenen Monaten bewegt wie kaum ein anderes. Hintergrund ist die neue Müll-Gebührenordnung des Entsorgungsverbandes Saar. Wer viel Müll produziert, wie Familien mit Kleinkindern oder mit pflegebedürftigen Senioren, zahlt mehr Gebühren. Es gibt Kommunen im Saarland, die in dieser Lage einen Windelzuschuss gewähren

 In Püttlingen gibt's nun doch einen Windelzuschuss. Foto: dpa

In Püttlingen gibt's nun doch einen Windelzuschuss. Foto: dpa

Püttlingen. Das Thema Windelzuschuss hat die Gemüter in Püttlingen in den vergangenen Monaten bewegt wie kaum ein anderes. Hintergrund ist die neue Müll-Gebührenordnung des Entsorgungsverbandes Saar. Wer viel Müll produziert, wie Familien mit Kleinkindern oder mit pflegebedürftigen Senioren, zahlt mehr Gebühren. Es gibt Kommunen im Saarland, die in dieser Lage einen Windelzuschuss gewähren. Kein Wunder, dass der Stadtrat von Püttlingen mehrfach über das Thema stritt, sich eine Initiative zum Thema gründete, ohne durchschlagenden Erfolg, weil die Ratsmehrheit, aus Kostengründen, diesem Zuschuss seine Zustimmung verweigerte.Nachdem nun über mehrere Monate Ruhe in der Windel-Debatte eingetreten war, meldete sich dieser Tage der Ortsverein des Deutschen Kinderschutzbundes zu Wort. Dessen Vorstandsmitglied Klaus Ollinger berichtete im Pressegespräch, dass sein Verein für 2012 einen Windelzuschuss für alle bedürftigen Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr gewähren wird.

Pro Kind sollen 25 Euro gezahlt werden, wenn es denn mit seinen Sorgeberechtigten in Püttlingen angemeldet ist. Stichtag ist der 1. April 2012. Zu diesem Zeitpunkt lebten in Püttlingen rund 330 Kinder bis drei Jahre, berichtete Bürgermeister Martin Speicher. Wie viele davon bedürftig im Sinne der Windeliniative sind, weiß niemand. Als bedürftig sieht der Kinderschutzbund jedenfalls alle Familien an, die eine der unterschiedlichen Leistungen der Arge erhalten, mit ihrem Einkommen nur ganz knapp über dem Arge-Minimum liegen oder "bei denen besondere Umstände zu einer echten finanziellen Notlage geführt haben", sagte Ollinger. Eine Bescheinigung werde sein Verein nicht verlangen; man vertraue darauf, "dass jeder Bedürftige seine Berechtigung für den Zuschuss ehrlich einschätzt. Nur bei begründetem Zweifel behalten wir uns im Ausnahmefall vor, die Berechtigung näher zu prüfen. Ein rechtlicher Anspruch auf den Zuschuss besteht in keinem Fall."

Die Stadt und das Püttlinger Bündnis für Familie unterstützen die Windeliniative, das Bündnis mit einer Spende von 300 Euro, während die Stadtverwaltung in ihrem Bürgerservicebüro die vom Kinderschutzbund vorbereiteten Antragsformulare ausgibt. Diese können auch im Internet unter www.kinderschutzbund-puettlingen.de heruntergeladen werden. Das ausgefüllte Antragsformular kann man entweder im erwähnten Bürgerbüro oder bei Angelika Maurer, Ringstraße 15 in Püttlingen, abgeben. et

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