Nützliche Tipps fürs Pflanzen von Obstbäumen
Überroth-Niederhofen. Gegen Wühlmäuse ist kaum ein Kraut gewachsen. Davon können viele Hobbygärtner und Streuobstwiesenbesitzer ein Liedchen singen. Um die Wurzeln junger Obstbäume zu schützen, helfe, beim Pflanzen einen Drahtgitter-Korb als Schutz mit einzugraben, weiß Michael Keller
Überroth-Niederhofen. Gegen Wühlmäuse ist kaum ein Kraut gewachsen. Davon können viele Hobbygärtner und Streuobstwiesenbesitzer ein Liedchen singen. Um die Wurzeln junger Obstbäume zu schützen, helfe, beim Pflanzen einen Drahtgitter-Korb als Schutz mit einzugraben, weiß Michael Keller. Das war nicht der einzige Tipp, den der Diplom-Biologe und Fachberater für Obst- und Gartenbau beim Landkreis St. Wendel am Samstagmorgen für die rund 50 Teilnehmer am "Tag des Obstbaumes" in Überroth-Niederhofen parat hatte. Gemeinsam mit Landrat Udo Recktenwald und zahlreichen Helfern des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins pflanzte Keller auf einer Streuobstwiese vier Obstbäume - zwei Äpfel, eine Zwetschge und eine Birne - und erläuterte dabei die wichtigsten Arbeitsschritte. So sollten die jungen Obstbäume tief eingegraben werden - bis kurz vor die Veredelungsstelle. "Die sollte frei bleiben", betonte Keller. Das erste Gießen dürfe man ebenfalls nicht vergessen. "Auch wenn es so regnet wie heute", scherzte der Fachmann. In der Tat: Das beste Wetter hatte der Landkreis für seinen inzwischen zum 17. Mal stattgefundenen Obstbaumtag wirklich nicht bestellt. Zur morgendlichen Pflanzaktion und den anschließenden Obstbaumschnitt-Vorführungen goss es wie aus Kübeln. Die Teilnehmer ließen sich davon nicht abhalten. Es gebe schließlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung, meinte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Überroth-Niederhofen, Peter Scholl, zur Begrüßung. Dem konnte sich der Landrat nur anschließen. Ernster fuhr er fort: "Streuobstwiesen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft und tragen zum praktischen Umwelt- und Naturschutz bei. Deshalb ist es wichtig, Obstbäume zu erhalten und zu pflegen." Leider ginge ihr Bestand im Kreis zurück. Um dem entgegenzuwirken unterstützt der Landkreis solche Aktionen wie den Tag des Obstbaumes oder hilft finanziell beispielsweise bei der Apfelsaftherstellung. Man habe erkannt, dass unsere Kulturlandschaft ohne Streuobstwiesen verarmen würde. Wie erst Recktenwald seine Worte nahm, zeigte er beim Anpflanzen. Hier nahm der 46-jährige Politiker nicht nur pro forma eine Schaufel in die Hand, sondern packte kräftig mit an. Zum regionalen Obstbaum des Jahres 2009 wurde übrigens die Birnensorte "Trockener Martin" auserkoren. Das sei ein gerbstoffhaltige, trockene und gut lagerfähige Birne, erläuterte Michael Keller. Sie eigne sich zwar weniger für einen eigenen Saft. Als Beimischung könne man mit ihr aber anderem Saft den "nötigen Pepp" verleihen. mgs