Nürburgring-Park im Winter dicht?

Nürburg. Eine Teil-Schließung des Freizeitparks am Nürburgring in den Wintermonaten ist nach Ansicht der Betreiber wirtschaftlich sinnvoll. "Die Besuchermengen, die man mal erwartet hat, als man das Ganze plante, haben sich so nicht eingestellt", sagte der Geschäftsführer der Nürburgring Automotive GmbH, Karl-Josef Schmidt

 Da schien die Welt noch Ordnung: Michael Schumacher (vorn links) testete die Ring-Achterbahn 2009. Seit einer Panne kurze Zeit später ist der "Ringracer" außer Betrieb. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Da schien die Welt noch Ordnung: Michael Schumacher (vorn links) testete die Ring-Achterbahn 2009. Seit einer Panne kurze Zeit später ist der "Ringracer" außer Betrieb. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Nürburg. Eine Teil-Schließung des Freizeitparks am Nürburgring in den Wintermonaten ist nach Ansicht der Betreiber wirtschaftlich sinnvoll. "Die Besuchermengen, die man mal erwartet hat, als man das Ganze plante, haben sich so nicht eingestellt", sagte der Geschäftsführer der Nürburgring Automotive GmbH, Karl-Josef Schmidt. "Wenn ich hier im Winter nur ein paar vereinzelte Leute rumlaufen, gleichzeitig aber Energie- und Personalkosten habe, ist es nur vernünftig, darüber nachzudenken, so was auch mal zeitweise zuzumachen", sagte Schmidt, der seit 1. Juli neuer Geschäftsführer am Ring ist.Noch sei keine Entscheidung gefallen. "Wir sind mit dem Land im Gespräch", sagte er. Eine Schließung im Winter von Teilen wie etwa dem Ring-Boulevard mit den Geschäften sei aber "eine sinnvolle Konsequenz aus der Erkenntnis, dass sich die Investition nicht so rentiert hat, wie man sich das vorgestellt hat". Zahlen zu Besuchern in dem rund 330 Millionen teuren Freizeitpark gebe es keine. "Es sind aber auf jeden Fall deutlich weniger, als man mal gedacht hatte", sagte der 63-Jährige.

Am Montag hatte die Automotive GmbH mitgeteilt, es könnte im Freizeitpark den Winter über auch saisonale Anpassungen bei den Öffnungszeiten geben. Die Entscheidung darüber solle in den nächsten Tagen fallen, hieß es. Im Gastronomen-Eifeldorf am Ring mache es auch keinen Sinn, dass alle Betriebe offen seien, sagte Schmidt. Die pannengeplagte Achterbahn, deren Start seit zwei Jahren immer wieder verschoben wurde, werde voraussichtlich noch dieses Jahr in Betrieb gehen, sagte er. Die Nürburgring-Betreiber hätten noch fehlende Unterlagen inzwischen bei der Kreisverwaltung Ahrweiler als Genehmigungsbehörde nachgereicht. Noch gebe es aber kein grünes Licht für den "Ringracer", da der Kreis noch Punkte geklärt haben wollte. "Der Stand der Dinge ist, dass wir glauben, dass die Achterbahn genehmigungsreif ist - und die Kreisverwaltung glaubt das nicht", sagte Schmidt. Aber: "Wir werden die Punkte jetzt auch noch mal versuchen zu klären."

Der Start der Achterbahn hatte sich wegen technischer Probleme immer wieder verzögert. Durch den Ausfall sei den Betreibern ein erheblicher Nachteil entstanden, sagte Schmidt. Die Nürburgring Automotive GmbH prüfe daher, ob sie die Nürburgring GmbH für den Schaden in Regress nehmen könne - denn Genehmigungsempfänger der Achterbahn sei die Nürburgring GmbH. "Der Verpächter muss den Pachtgegenstand in einem gebrauchsfähigen Zustand zur Verfügung stellen", sagt Schmidt. Der Ringracer sollte eigentlich eine der Hauptattraktionen im Park sein. "Wir hatten uns schon versprochen, dass die Achterbahn noch mal ganz viele Leute hierher lockt", sagte Schmidt. Die Nürburgring GmbH gehört zu 90 Prozent dem Land Rheinland-Pfalz, zehn Prozent hält der Kreis Ahrweiler.

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