Nüchterner Abschied beim letzten Saison-Heimspiel der FCS-Frauen

Saarbrücken. Einer der Blumensträuße, die den FCS-Spielerinnen zur Verabschiedung überreicht wurden, landete wenig später in einem der Mülleimer im Stadion am Kieselhumes. Besser könnte die Stimmung beim letzten Saison-Heimspiel der Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken nicht beschrieben werden

Saarbrücken. Einer der Blumensträuße, die den FCS-Spielerinnen zur Verabschiedung überreicht wurden, landete wenig später in einem der Mülleimer im Stadion am Kieselhumes. Besser könnte die Stimmung beim letzten Saison-Heimspiel der Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken nicht beschrieben werden. Der Bundesliga-Absteiger unterlag Bayer Leverkusen im vorletzten Gruppenspiel des Bundesliga-Cups mit 0:2 (0:0).

Die Verabschiedung der Akteurinnen, die den FCS nach dieser Spielzeit verlassen werden, wurde vor dem Anpfiff im Stadion am Kieselhumes von FCS-Präsident Paul Borgard vorgenommen. Romina Holz, Noémy Beney, Ann-Katrin Schinkel (bei allen ist die Zukunft ungewiss), Vicky Hinsberger, Caroline Salm (beide zum SV Bardenbach), Verena Wonn (zum SV Furpach) und Christina Arend (zur TSG Hoffenheim) werden gehen. Ebenfalls verabschiedet wurden Co-Trainer Sebastian Rytzmann (Zukunft offen) und Betreuerin Rosel Hinsberger.

Zu wem am Ende der weggeworfene Strauß gehörte, konnte nicht geklärt werden. Klar wurde jedoch, dass der Verein nicht allen in guter Erinnerung bleiben wird. Auch die Verabschiedung selber wirkte eher nüchtern. So wurde auch die versöhnlich formulierte Rede von Paul Borgard mit Protesten von der Tribüne bedacht.

Die Gründe, weswegen die genannten Spielerinnen den Verein verlassen, sind unterschiedlich. Verena Wonn (seit 14 Jahren beim FCS) und Caroline Salm (seit 2005) nennen den Reiz einer neuen Herausforderung. "Bardenbach hat eine junge Mannschaft mit Perspektive, der ich gerne helfen will", erklärt Salm. Jedoch zeigt sie auch eine andere Sichtweise auf: "Es kam kein deutliches Zeichen vom Verein, dass sie mit mir planen. Es war zu lange nichts geklärt." Jetzt sei sie nur noch "traurig wegen der ganzen Leute". Ann-Katrin Schinkel (seit 2007 beim FCS) redet derweil Klartext. "Wenn der Verein nicht mehr mit einem plant, dann entscheidet man sich eben zu gehen", sagt die 22-Jährige, "im Nachhinein bin ich nicht traurig, dass ich nächste Saison nicht mehr für diesen Verein spiele, so wie alles gelaufen ist. Ich bin traurig um das Team". Eine Mannschaft, die es trotz großen finanziellen Aufwands des Vereins (Etat über 700 000 Euro) nicht geschafft hat, in der Bundesliga zu bleiben, und nach einer schwachen Rückrunde abstieg.

Fußball wurde am Sonntag auch gespielt. Das unterhaltsame Spiel, das gut und gerne 4:4 hätte ausgehen können, entschied Leverkusen in den Schlussminuten durch Pia Knobloch (90. Minute) und Ex-FCS-Spielerin Lisa Schwab (91.) für sich. Zuvor scheiterte Christina Arend drei Mal allein vor Elena Pepa Jaeschke im Gästetor. Ein Zuspiel von Saskia Toporski setzte Arend sogar aus einem Meter Torentfernung an die Latte. Auf der Gegenseite rettete FCS-Torfrau Verena Wonn, die den Vorzug vor Christina Ehl erhielt, mehrmals. Als beim FCS die Kräfte schwanden, konnte sie den Schuss von Knobloch nicht mehr erreichen. Auch beim Abschluss von Schwab war sie machtlos. jan

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