Es ist unglaublich. Bitte unterstreichen Sie beim Lesen dieser Zeilen das Wort "unglaublich" gedanklich mindestens dreimal. Guns N' Roses hatten 1992 November Rain, und wir an der Saar haben 2008 tatsächlich November Snow. An dieser Stelle habe ich vergangene Woche bewusst auf die detaillierte Vorhersage eines möglichen Wintereinbruchs zum Wochenende verzichtet. Zu oft hatte Frau Holle kurzerhand noch den Schneefall in unserer Region abgewendet und uns Meteorologen alt aussehen lassen. Mein Plan, diesen Wintereinbruch in der Vorhersage zu ignorieren, um damit vielleicht Frau Holle gnädig zu stimmen, ist wohl voll aufgegangen. Um die zehn Zentimeter Schnee fielen am Samstag in weiten Teilen des Saarlandes. Die Temperaturen kletterten nur entlang der Saar auf knapp über 0 Grad, und auch von gestern auf heute gab es die ein oder andere weiße Überraschung - Winterfanatikerherz, was willst Du mehr (im November)? Für alle, die das Winterwetter nicht so mögen, sei gesagt: Ätsch! Von dem Nichtwinter gab es die vergangenen beiden Jahre genug. Sei es vielleicht auch meiner Schneeeuphorie geschuldet, glaube ich nun ganz fest an einen insgesamt sehr markanten Winter. Kalt und schneereich. Ein Lob gebührt sicherlich den oft gescholtenen Wettermodellen. Diese Nordwetterlage wurde grob schon vor 1,5 Wochen in den Karten angedeutet, und tatsächlich ist sie abgesehen von kleinen Korrekturen auch eingetroffen. Aber diese Wettermodelle sind sich nun so gar nicht einig, wie es in dieser Woche mit dem Wetter weitergehen wird. Momentan kristallisiert sich eine leichte Milderung in der zweiten Wochenhälfte heraus, die von einer erneuten Nordlage zum Wochenende abgelöst werden könnte. Zumindest sind zweistellige Temperaturen vorerst nicht in Sicht. Und sofern Frau Holle mein Friedensangebot annimmt, stehen winterlichen Prognosen in den kommenden Wochen nichts mehr im Wege.