Norwegisches Kinderkino und eine Reise nach Paris

St. Ingbert. "Das geht nur langsam" heißt die Dokumentation von Gabi Heleen Bollinger über die "Straße der Skulpturen" und "Die Steine an der Grenze" im Saarland. Sie ist noch einmal zu sehen am Montag, 10. Oktober, um 18 Uhr, in der Kinowerkstatt St. Ingbert. Anwesend ist der Künstler Leo Kornbrust. Worum es geht: Leo Kornbrust, der aus St

 Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt am Sonntag "Midnight in Paris". Foto: Concorde

Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt am Sonntag "Midnight in Paris". Foto: Concorde

St. Ingbert. "Das geht nur langsam" heißt die Dokumentation von Gabi Heleen Bollinger über die "Straße der Skulpturen" und "Die Steine an der Grenze" im Saarland. Sie ist noch einmal zu sehen am Montag, 10. Oktober, um 18 Uhr, in der Kinowerkstatt St. Ingbert. Anwesend ist der Künstler Leo Kornbrust.Worum es geht: Leo Kornbrust, der aus St. Wendel stammende Bildhauer, initiierte im Jahre 1971 "Die Straße der Skulpturen", die im nordöstlichen Saarland liegt und von St. Wendel bis zum Bostalsee führt. Gewidmet ist der Skulpturenweg dem von den Nationalsozialisten ermordeten deutsch-jüdischen Bildhauer und Maler Otto Freundlich, der in den 1930er Jahren die Idee zu einer Völker verbindenden Straße der Skulpturen hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Otto Freundlich in Deutschland vergessen. Doch dann entdeckte der Bildhauer Leo Kornbrust das Vermächtnis des ermordeten Kollegen und baut mit Kollegen seit vierzig Jahren eine "Straße des Friedens". Im Film ist er auf Spurensuche, trifft Menschen, die Freundlich vor den Nazis versteckten, erfährt, wie er verraten wurde, wo sein Leben zu Ende ging.

"Midnight in Paris" (Spanien/USA 2011) von Woody Allen mit Owen Wilson, Rachel McAdams, Kathy Bates, Adrien Brody, Marion Cotillard, Léa Seydoux, Michael Sheen, Carla Bruni (Prädikat: besonders wertvoll - FSK: ohne Altersbeschränkung - Länge: 94 Minuten) läuft am Sonntag um 18 Uhr. Allens neuer Film ist schon jetzt den blanken Zahlen nach in den USA sein erfolgreichster Film überhaupt. Fast 50 Millionen Dollar hat er dort eingespielt, mehr als seine großen Klassiker aus dem vergangenen Jahrhundert wie "Hannah und ihre Schwestern" oder "Manhattan".

Der Amerikaner Gil (Owen Wilson) stromert durch Paris. Er muss über den Roman nachdenken, den er gerade schreibt, und ist nebenbei auch ein wenig auf der Flucht vor seiner eindimensional denkenden Verlobten. Als eine Kirchturmglocke Mitternacht schlägt, kommt ein Taxi und nimmt ihn mit in die glamourösen 20er Jahre. Dort trifft er die Fitzgeralds, Ernest Hemingway, Pablo Picasso, Luis Bunuel, Cole Porter - und das Unglaubliche geschieht: Gertrude Stein liest seinen Roman und findet ihn gut.

Im Familienkino am Sonntag um 16 Uhr läuft "Mein Freund Knerten" (Norwegen, 2009) von Åsleik Engmark nach dem Kinderbuch "Lillebror und Knerten" von Anne-Catherine Vestly (71 Minuten, BJF-Empfehlung: ab sechs Jahren).

Lillebror zieht mit seinen Eltern von der Stadt aufs Land, weil es hier billiger zu leben ist. Aber in der Einöde gibt es zunächst niemanden, mit dem man spielen könnte. Da muss sich der Kleine schon selbst was ausdenken. Und siehe da, es fällt ein kleiner Ast vor seine Füße, der plötzlich lebendig wird: Knerten, der kleine Holzfreund. Von nun an lässt es sich herrlich zu zweit spielen und Streiche aushecken. Ganz so weit weg wohnt das nächste Kind dann doch nicht, nur hinter dem nächsten Hügel. Die Geldnot der Eltern lässt sich rein zufällig mit dem Verkauf knallbunter Strumpfhosen lösen. Fröhlich und bunt folgt der Film der klassischen skandinavischen Tradition, unbeschwerte Kinderfilme zu inszenieren. (Katrin Hoffmann, Kinderfilmfest München). red

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