Nordumgehung würde Verkehrsprobleme lösen

Brotdorf-Jugenwäldchen. "Feine Nachbarn", frotzelt Ulrich Kieborz aus dem Brotdorfer Ortsteil Jungenwäldchen über den Bachemer Ortsrat. Dessen Fraktionen hatten parteiübergreifend für eine Resolution die Hand gehoben, die Brummis aus ihrem Ort zu verbannen

Brotdorf-Jugenwäldchen. "Feine Nachbarn", frotzelt Ulrich Kieborz aus dem Brotdorfer Ortsteil Jungenwäldchen über den Bachemer Ortsrat. Dessen Fraktionen hatten parteiübergreifend für eine Resolution die Hand gehoben, die Brummis aus ihrem Ort zu verbannen. Grund: Seit Jahren häufen sich Beschwerden, dass viele Fahrer mit ihren Lkw mit einer Mordsgeschwindigkeit durch Bachem donnern. Die Idee: An der Einmündung der Brücke der Provinzialsstraße in Brotdorf eine Änderung der Vorfahrtsregelung als "Linksabbieger" (wir berichteten)."Ein schlauer Vorschlag", merkt Jürgen Kieborz, der Am Jungenwäldchen im Alten Forsthaus wohnt, ironisch an. Durch das Zusatzschild abknickende Vorfahrt werde der Schwerlastverkehr aus Richtung Provinzialstraße Brotdorf ins Jungenwäldchen umgeleitet. "Clever, und die Betroffenen in Bachem sind entlastet", schreibt er in seinem offenen Brief, adressiert an die Mitglieder der Ortsräte von Brotdorf und Bachem, an Losheims Bürgermeister Lothar Christ und Merzigs Oberbürgermeister Alfons Lauer. Die Idee des Bachemer Ortsrates nennt Kieborz kostengünstig und schnell umsetzbar. Die Verkehrssicherheit in Bachem werde ebenfalls gesteigert. Das Nachsehen haben nach Ansicht von Kieborz dann die Anwohner der Straße Am Jungenwäldchen, sollte die Idee wahr werden. Schon jetzt zeigten nach seiner Ansicht alle Verkehrshinweise, ob nach Losheim oder Wadern, nach links in Richtung Jungenwald. "Auch ohne Verkehrshinweise läuft der Hauptteil des Schwerlasttransportes durch das Jungenwäldchen." Kieborz befürchtet, dass die Brummis, die bislang durch Bachem fahren, durch die Straße Am Jungenwäldchen donnern. "Für uns Bürger bringt dieser Vorschlag noch mehr Lärm, noch mehr Abgase, noch mehr Gestank, ein zusätzliches, höheres Verkehrsaufkommen und damit verbunden weniger Sicherheit", schreibt der Anwohner am Jungenwäldchen weiter. Er macht sich damit zum Sprecher von gut 45 betroffenen Familien. Sein Vorschlag: Bevor sich die Räte der betroffenen Orte gegenseitig "den Dreck" zuschieben, sollten sich die Ortsräte und Stadträte gemeinsam für die endgültige Fertigstellung der Nordsaarlandstraße einsetzen. Den "extremen Verkehrsärger" sieht er in der fehlenden Nordumfahrung von Merzig begründet - einem Teilstück der Trasse. "Diese Nordumfahrung Merzig ist nicht nur ein Kernstück zur Lösung des Merziger Durchgangsverkehrs." Die Umgehung ist nach seiner Meinung unbedingt nötig, um Dreck, Lärm und andere Verkehrsbelästigungen in Brotdorf zu reduzieren. Gemeinsamer DruckEr fordert OB Lauer, den Merziger Stadtrat sowie die Ortsräte von Brotdorf und Bachem auf, gemeinsam Druck auf die Verantwortlichen der Bundes- und Landesbehörden auszuüben, sich um die Belange der Bürger zu kümmern. In den alten Wahlprogrammen aller Parteien werde die Nordumgehung erwähnt - "anscheinend nur Wahl-Blabla", argwöhnt er. "Zurzeit gibt es für die Trasse keine Planung." Kieborz vermutet, dass es am politischen Willen fehlt, die begonnene Arbeit zu vollenden. "Wenn Stadtmitte am Fluss, dann auch Nordumfahrung Merzig. Wenn keine Nordumfahrung, dann sofort Dreißigerzonen und Starenkästen."

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