Nordsaar schockt Saarlouis

Saarlouis. An der Kulisse lag es sicherlich nicht. 400 Zuschauer strömten in die Saarlouiser Steinrauschhalle, um im Spitzenspiel der Handball-Saarlandliga der Männer zwischen Tabellenführer HG Saarlouis II und dem schärfsten Verfolger HSG Nordsaar eine Vorentscheidung im Titel-Kampf herbeizubrüllen

 Stefan Müller von der HG Saarlouis fliegt wunderschön in den Kreis von Nordsaar - vergeblich. Am Ende gewann Nordsaar das Saarlandliga-Spitzenspiel mit 29:26. Foto: Klos

Stefan Müller von der HG Saarlouis fliegt wunderschön in den Kreis von Nordsaar - vergeblich. Am Ende gewann Nordsaar das Saarlandliga-Spitzenspiel mit 29:26. Foto: Klos

Saarlouis. An der Kulisse lag es sicherlich nicht. 400 Zuschauer strömten in die Saarlouiser Steinrauschhalle, um im Spitzenspiel der Handball-Saarlandliga der Männer zwischen Tabellenführer HG Saarlouis II und dem schärfsten Verfolger HSG Nordsaar eine Vorentscheidung im Titel-Kampf herbeizubrüllen. Nach sechzig turbulenten Spielminuten waren zwar viele Kehlen heiser, gebracht hatte es am Ende aus Saarlouiser Sicht allerdings nichts. "Die Qualität der beiden Halbzeiten war zu unterschiedlich. Wir haben nach der Pause zu viele Fehler gemacht", so HG-Trainer Dirk Mathis nach der 26:29-Heimpleite. Mit den ersten dreißig Minuten war er noch zufrieden gewesen. Wie gewohnt, stand der Liga-Primus hinten sattelfest. Auch das Umschalten aus der Abwehr mit schnellen Gegenstößen vor das gegnerische Tor funktionierte planmäßig. Über 9:4 und 12:7 führten die Gastgeber zur Pause mit 15:12 und es gab keinen Grund zur Sorge. Auch Zuschauer Franz-Rudolph Gerath war optimistisch. "Es läuft gut. Wenn sie heute gewinnen, wäre das im Titel-Kampf eine Bank", meinte das Mitglied des HGS-Ausschusses. Acht Spieltage vor Schluss hätte die HGS II sieben Punkte Vorsprung gehabt. Doch da wollte der Meisterschafts-Rivale nicht mitspielen. "Die waren sichtlich überrascht, dass wir hier unbedingt gewinnen wollten", sagte Gäste-Trainer Manfred Wegmann. Die zweite Halbzeit, schwärmte er, sei das Beste gewesen, was sein Team in dieser Saison gezeigt habe. Wegmanns wichtigste Maßnahme: Ab der 40. Minute ließ er Saarlouis' Torjäger Stefan Müller eng decken. Der hatte bis dato zehn Tore erzielt, tat danach aber zu wenig, um seinem Bewacher Dominik Schön zu entkommen. "Mit der Manndeckung müssen wir rechnen. Normalerweise haben wir auch die Mittel, um das auszugleichen. Heute nicht", ärgerte sich Dirk Mathis. Nach einer 20:16-Führung leistete sich sein Team zu viele Fehlwürfe und versäumte es so, sich klarer abzusetzen. In der Abwehr vergaßen die Einheimischen ihr Konzept und erlaubten dem Gegner einfachste Tore. In der 50. Minute war es dann passiert. Philipp Leist warf die Gäste mit 25:24 in Führung. Die Halle verstummte. Nordsaar roch Lunte und zeigte fortan einfach mehr Biss. Auch nach Fehlwürfen setzten die Gäste stärker nach und waren bei Abprallern meist vor ihren Gegnern am Ball. "Wir haben ab der 40. Minute nicht mehr als Mannschaft funktioniert. So kam der Bruch ins Spiel." Als Pascal Meisberger 15 Sekunden vor Schluss für Nordsaar zur 29:25-Führung einlochte, jubelte nur die Gäste-Bank. Auch nach dem Tor von Andy Altmeyer zum 26:29-Endstand blieb es auf der Tribüne still. Für Manfred Wegmann bleibt Saarlouis trotz des Patzers klarer Titel-Favorit, auch wenn Kollege Mathis, von der Schlappe ernüchtert, warnend den Zeigefinger hebt. "Es sind noch 16 Punkte zu vergeben. Wir liegen nur mit drei Punkten vorn und dürfen uns deshalb nicht zu sicher sein"Saarlouis II: Lubjuhn, Chwalek; Müller 11, Senzig 4, Paschke 3/1, Adam 2, Altmeyer 2, Mahler 1, Fabian Löffler 1, Markus Löffler 1, Kropf 1, Steinmill.Nordsaar: Jünke; Böing 6, Leist 5/1, Klein 4/1, Schwab 3, Kraus 4, Meisberger 2, Frei 2, Schneider 1, Lengert 1, Schön 1.

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