Norbert Röttgens Wahl-Mission endet mit Bruchlandung

Düsseldorf. Der nordrhein-westfälische Landtag hatte sich Mitte März noch nicht aufgelöst, da war Norbert Röttgen als Erster zur Stelle, um seine Spitzenkandidatur für die CDU anzukündigen. 60 Tage nach diesem Frühstart endete für den Bundesumweltminister die Mission Ministerpräsident mit einer Bruchlandung

Düsseldorf. Der nordrhein-westfälische Landtag hatte sich Mitte März noch nicht aufgelöst, da war Norbert Röttgen als Erster zur Stelle, um seine Spitzenkandidatur für die CDU anzukündigen. 60 Tage nach diesem Frühstart endete für den Bundesumweltminister die Mission Ministerpräsident mit einer Bruchlandung. Das mit Abstand schlechteste Ergebnis, das die CDU je in Nordrhein-Westfalen erzielt hatte, ließ Röttgen keine andere Wahl als den Rücktritt vom Landesvorsitz. Für Röttgen ist das Debakel in Düsseldorf eine schwere persönliche Niederlage. Bisher war es für "Muttis Klügsten", wie Spötter den redegewandten Rheinländer nennen, nur bergauf gegangen. Selbst Kanzler-Ambitionen wurden ihm zugeschrieben.Nach der Klatsche durch die NRW-Wähler dürften viele das anders sehen - in der Union in Berlin hat er nicht nur Freunde. Röttgen selbst gab sich nach der Wahlkatastrophe demütig. Die Niederlage sei "zuallererst auch meine Niederlage".

"George Clooney" vom Rhein wird der 46-Jährige in Nordrhein-Westfalen genannt: Doch obwohl er meist smart und freundlich auftrat, machte er im Landtagswahlkampf keine gute Figur. Der promovierte Jurist ist ein Kopfmensch. Gegen die Gefühlspolitikerin Hannelore Kraft stand er damit auf verlorenem Posten. Der lockere Umgang mit dem Wahlvolk ist nicht seine Stärke. Im TV-Wahlkampf kam er eher als Klassenprimus denn als Landesvater rüber. Röttgen ließ offen, ob er Oppositionsführer werden wollte. Die Frage nach der Rückfahrkarte nach Berlin wurde er fortan nicht los. Nach der Niederlage räumte er ein, den CDU-Wahlkampf damit belastet zu haben. Mit missverständlichen Äußerungen zur bundespolitischen Bedeutung der NRW-Wahl brachte er auch wohlmeinende Parteifreunde gegen sich auf. dpa

Foto: dpa

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