Nonnweiler zahlt für seine SchuleLandräte starten weitere Initiative

Nonnweiler. Der Gemeinderat Nonnweiler hat sich in seiner Sitzung am Donnerstagabend einmütig dafür ausgesprochen, der Ringwallschule Primstal als Gemeinschaftsschule eine Chance zu geben. So hat der Rat einstimmig beschlossen, drei Jahre lang die vom Bildungsministerium geforderten zusätzlichen Personalkosten von insgesamt etwa 95 000 Euro zu übernehmen

Nonnweiler. Der Gemeinderat Nonnweiler hat sich in seiner Sitzung am Donnerstagabend einmütig dafür ausgesprochen, der Ringwallschule Primstal als Gemeinschaftsschule eine Chance zu geben. So hat der Rat einstimmig beschlossen, drei Jahre lang die vom Bildungsministerium geforderten zusätzlichen Personalkosten von insgesamt etwa 95 000 Euro zu übernehmen.Damit bestätigte der Rat die mit den Fraktionssprechern und Bürgermeister Franz Josef Barth vorab getroffene Vereinbarung vom Samstag, 29. Oktober. Diese war nämlich Voraussetzung für einen entsprechenden Beschluss des Kreistages am Montag, 31. Oktober. (wir berichteten). Denn der Landkreis ist Schulträger. Die Vereinbarung über die zusätzliche Kostenübernahme muss das Bildungsministerium mit dem Landkreis schließen. Die Kommune zahlt die Mittel dann an den Kreis, so dass auf diesen keine Kosten zukommen. Wichtig ist dem Kreis und der Kommune, dass Primstal ab dem kommenden Schuljahr als eigenständige Gemeinschaftsschule Schüler aufnehmen darf. Das werde durch das gewählte Vorgehen erreicht. Ursprünglich hat das Bildungsministerium geplant, dass die ERS Primstal und die ERS Mandelbachtal ab dem neuen Schuljahr nicht in Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden, keine neue Schüler mehr aufnehmen dürfen. Beide Schulen sind die einzigen im Land, die in den letzten Jahren nur eine Eingangsklasse bilden konnten. In Primstal waren es zum Schuljahresbeginn nur noch 17 Fünftklässler. Franz Josef Barth ließ in seiner ersten Sitzung, die er als Bürgermeister leitete, die Ereignisse der letzten Wochen Revue passieren. Er sprach sich erneut dafür aus, der Schule drei Jahre lang eine Chance zu geben. Barth: "Nach drei Jahren weiß ich Bescheid."

Auch müsse man verbindliche Zahlen für einen Erfolg festlegen. Barth nannte diese. Im kommenden Schuljahr müssen mindestens 25 Fünftklässler aufgenommen werden, im Jahr darauf 30 und im Schuljahr 2014/2015 dann 40. Erfülle man diese Zahlen nicht, dann werde die Schule in eine Dependance der Gemeinschaftsschule Tholey umgewandelt. Nach Ansicht des Bürgermeisters ohne Mehrkosten für die Gemeinde.

Dieses Vorgehen stieß auf die einhellige Zustimmung aller im Rat vertretenen Fraktionen. Einstimmig schlossen sie sich dem Vorschlag des Bürgermeisters an. Nonnweiler. Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald und der Landrat des Saarpfalz-Kreises Clemens Lindemann haben eine weitere Initiative gestartet, um die beiden Erweiterte Realschulen im Mandelbachtal und Primstal zu erhalten. Sie haben vorgeschlagen, die entsprechende Übergangsvorschrift im neuen Schulordnungsgesetz zu verändern. Dieses Gesetz ist vom saarländischen Landtag noch nicht verabschiedet.

Im Entwurf heißt es, dass die Erweiterten Real- und Gesamtschulen in Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden, "soweit dort in mindestens einem der Schuljahre von 2009/10 bis 2011/12 in die Klassenstufe 5 mehr als eine Klasse aufgenommen wurde." Ergänzt werden soll dieser Passus durch einen Nebensatz: ",oder soweit 2012/13 mindestens 25 Anmeldungen vorliegen."

Dass würde bedeuten, dass die ERS Primstal und Mandelbachtal in Gemeinschaftsschulen umgewandelt werden, wenn im kommenden Schuljahr mindestens 25 Neuzugänge zu verzeichnen sind. Dann hätten diese beiden Schulen wie alle anderen im Saarland fünf Jahre Zeit, sich zu entwickeln. Auf die Gemeinde Nonnweiler kämen keine zusätzlichen Kosten zu.

"Damit hätten alle Schulen im Saarland gleiche Chancen", plädiert der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald für diesen Weg. Bei der jetzt vorgelegten Regelung seien ja nur zwei Schulen außen vor.

Den Vorschlag haben Recktenwald und Lindemann schriftlich an den Bildungsminister geschickt, an den Bildungsausschuss und die Landtagsabgeordneten aus der Region. Zudem schließ sich laut Recktenwald der Landkreistag dieser Initiative an. vf

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