Nikolaus von Bergleuten geleitet

St. Nikolaus. Der Himmel meinte es gut am gestrigen Mittwoch mit dem Nikolaus in St. Nikolaus. Relativ gut jedenfalls. Es regnet ja fast immer, wenn er zu den Kindern im Ort kommt, im vorigen Jahr sogar wie aus Eimern. Da wurde der leichte Schneeregen diesmal nicht als beschwerlich empfunden. Die Atmosphäre am Dorfkreuz war ergreifend

St. Nikolaus. Der Himmel meinte es gut am gestrigen Mittwoch mit dem Nikolaus in St. Nikolaus. Relativ gut jedenfalls. Es regnet ja fast immer, wenn er zu den Kindern im Ort kommt, im vorigen Jahr sogar wie aus Eimern. Da wurde der leichte Schneeregen diesmal nicht als beschwerlich empfunden. Die Atmosphäre am Dorfkreuz war ergreifend. Der Namenspatron des Ortes kam nicht mehr in einer Kutsche gefahren, sondern zu Fuß aus Richtung Karlsbrunn, geleitet von sechs Mitgliedern des Berg- und Hüttenvereins Dorf im Warndt. Mit ihren Uniformen, den Grubenlampen, die dem Heiligen den Weg wiesen - "eine Taschenlampe hat der Nikolaus nicht", erklärte dieser - und der Fahne rührten sie auch so manchen Erwachsenen zu einer kleinen Träne. Diese Zusammenführung der Nikolausfeierlichkeiten mit der Bergbaugeschichte ist der vom Festausschuss beschlossenen Re-Traditionalisierung des Festes geschuldet. So ist auch zu verstehen, warum der Empfang und die Kinderbescherung nicht mehr am Sonntag vor dem Nikolaustag stattfinden, sondern am Vorabend, egal, auf welchen Wochentag er fällt. So kamen diesmal weniger Ortsfremde als im Vorjahr, was aber nicht als nachteilig empfunden wurde und etwas Hektik fernhielt. Mit etwa 250 Kindern und ebenso vielen Erwachsenen war immer noch reichlich Leben im Dorf. Beim Umzug des Heiligen Mannes und der Kinder ins warme Zelt an der Schule sperrte die Polizei sicherheitshalber kurz die Straße.Die Bescherung samt Rahmenprogramm verlief in bemerkenswerter Geschmeidigkeit. Die Flötengruppe von Grundschule und Musikverein Großrosseln traf die Töne exakt, die Gedichtaufsager, allen voran Maximilian, 1. Klasse, kannten ihre Texte: "Alter guter Nikolaus, komm bald wieder in mein Haus." Jedes Kind hatte das Gleiche in der Tüte: Mandarine, Gebäck und einen Vollmilch-Nikolaus, den es nur in St. Nikolaus gibt, nämlich mit weißer Mitra, Bischofsstab und Handschuhen. Wie Irina Pfortner vom Festausschuss sagte, wurde die 20 Zentimeter hohe Figur zusammen mit der St. Ingberter Manufaktur Stuiber entwickelt und von Hand hergestellt. Im Vergleich zum Vorjahr wurde sie stabiler gegossen. Alles wird also besser, sogar der Nikolaus selbst: Menschen, die schon oft den Nikolaus an vielen Orten gesehen haben, finden den "echten" aus St. Nikolaus besonders authentisch und würdevoll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort