Niedliche Nager übertragen fieses Virus

St. Wendel. Seit Ende April sind im Landkreis St. Wendel vier Hantavirus-Erkrankungen gemeldet worden. Das teilte das Gesundheitsamt jetzt mit. Hantaviren werden über Nagetiere verbreitet, vor allem über Rötelmäuse, die das Virus über Kot und Urin ausscheiden. Menschen stecken sich in der Regel durch das Einatmen von aufgewirbeltem Staub aus den eingetrockneten Ausscheidungen an

 Niedlich ist sie, die Rötelmaus. Doch für Menschen kann sie durchaus gefährlich werden. Denn sie verbreitet das Hantavirus. Foto: dpa/Archiv

Niedlich ist sie, die Rötelmaus. Doch für Menschen kann sie durchaus gefährlich werden. Denn sie verbreitet das Hantavirus. Foto: dpa/Archiv

St. Wendel. Seit Ende April sind im Landkreis St. Wendel vier Hantavirus-Erkrankungen gemeldet worden. Das teilte das Gesundheitsamt jetzt mit. Hantaviren werden über Nagetiere verbreitet, vor allem über Rötelmäuse, die das Virus über Kot und Urin ausscheiden. Menschen stecken sich in der Regel durch das Einatmen von aufgewirbeltem Staub aus den eingetrockneten Ausscheidungen an. Eine Hantavirus-Erkrankung beginnt üblicherweise ähnlich wie eine Grippe mit plötzlich auftretendem Fieber, Kopf-, Glieder- und Bauchschmerzen. Ein Teil der Erkrankten entwickeln ein Nierenversagen, das sich jedoch in der Regel unter adäquater Behandlung wieder zurückbildet.Bundesweit wurden bereits etwa 1800 Hantavirus-Erkrankungen in diesem Jahr gemeldet. Diese hohen Fallzahlen werden vor allem auf den trockenen Sommer 2011 zurückgeführt. Dieser hat dazu geführt, dass es im vergangenen Jahr besonders viele Bucheckern gab, die die wichtigste Nahrungsquelle der Rötelmäuse sind. So konnten sich die Rötelmäuse gut vermehren.

Eine Ansteckungsgefahr besteht vor allem dort, wo Rötelmäuse vorkommen und beim Arbeiten Staub aufgewirbelt wird wie beispielsweise bei Holzarbeiten in Wald oder Garten, aber auch bei der Reinigung von Kellern, Schuppen, Scheunen und Ställen. Am wirksamsten schützt man sich vor Infektionen, indem man den Kontakt mit den Ausscheidungen von Nagetieren komplett vermeidet. Bei Nagerbefall im Wohnumfeld empfiehlt sich eine gezielte Nagerbekämpfung. red

Weitere Informationen beim Gesundheitsamt des Landkreises St. Wendel, Tel. (0 68 51) 8 01 53 00.

charite.de/virologie/

hantapraev.pdf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort