Nicht nur für Hotels: St. Wendeler Bibliothek bekommt drei Sterne

St. Wendel. Mal wieder gehört die St. Wendeler Stadt- und Kreisbibliothek zu den Besten im Lande. Dies geht zumindest aus dem guten Abschneiden im bundesweiten Bibliotheksvergleich BIX hervor. Drei von vier möglichen Sternen errang die hiesige Einrichtung. Seit 1999 wird der Index durchgeführt, und seit zehn Jahren nimmt die St

 Arbeiten künftig in einem Drei-Sterne-Haus: Bibliotheksleiter Dieter Mertes (Mitte) und sein Team. Foto: Lukas Kowol

Arbeiten künftig in einem Drei-Sterne-Haus: Bibliotheksleiter Dieter Mertes (Mitte) und sein Team. Foto: Lukas Kowol

St. Wendel. Mal wieder gehört die St. Wendeler Stadt- und Kreisbibliothek zu den Besten im Lande. Dies geht zumindest aus dem guten Abschneiden im bundesweiten Bibliotheksvergleich BIX hervor. Drei von vier möglichen Sternen errang die hiesige Einrichtung. Seit 1999 wird der Index durchgeführt, und seit zehn Jahren nimmt die St. Wendeler Bibliothek erfolgreich daran teil - 2012 als einzige öffentliche Bibliothek im Saarland. Bewertet wurden Angebot, Nutzung, Effizienz und Entwicklung. Nur in der letzten Kategorie schnitt St. Wendel nicht gut ab. "Was wir tun können, um auch beim nächsten Mal vielleicht vier Sterne zu erreichen, werden wir im Team besprechen", kommentiert Bibliotheksleiter Dieter Mertes. Ansonsten sei er stolz auf das Ergebnis.Jedoch sei dies kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Mertes: "Wir haben Ideen genug, um das Angebot aktueller und attraktiver zu gestalten." Außerdem habe der Leiter zwei Fernziele: eine Anlage, an der Benutzer selbst Ausleihen und Rückgaben verbuchen können, und längere Öffnungszeiten. Doch sei dies noch Zukunftsmusik.

Momentan gebe es genug zu tun, die Bibliothek ist an mehreren Projekten beteiligt. "Seit einem Jahr bauen wir im Landkreis ein Netz von Schulbibliotheken auf, versorgen diese mit Büchern. Alle sollen dazu an ein Computersystem angeschlossen werden," beschreibt Mertes einen Arbeitsschwerpunkt. Bis jetzt seien sechs weiterführende Schulen im St. Wendeler Land beteiligt. Mertes ist überzeugt, dass dieses Schulprojekt viel zu den drei Sternen beigetragen habe.

"Ebenso wie die Tatsache, dass wir eine Ausbildungsbibliothek sind. Seit 2007 haben wir sechs junge Leute ausgebildet", ergänzt Mertes. Fünf davon seien in St. Wendel angestellt, der sechste habe woanders Arbeit gefunden. Somit bestehe das Team momentan aus acht Leuten, die im Jahr an die 300 000 Ausleihen bearbeiten. Der Besucher könne aus 70 000 Medien wählen, darunter 4 000 DVDs und 15 000 CDs. Im Jahr kommen etwa 10 000 neue Medien hinzu, dieselbe Anzahl muss jedoch auch ausgesondert werden. Mertes: "Die werden verkauft oder gehen an Kinder- und Altenheime im Kreis." Auch, wenn ein gewünschtes Buch nicht in St. Wendel verfügbar ist, könne man es in der Bibliothek per Fernleihe bekommen. Etwa 600 Mal im Jahr werde dieser Service in Anspruch genommen.

Weiter beliefere St. Wendel kirchliche Bibliotheken im Kreis mit Leihgaben, außerdem gibt es im Mia-Münster-Haus regelmäßig Veranstaltungen für Erwachsene oder Vorlesenachmittage für Kinder. Alles Pluspunkte für den Index.

Mertes ist seit 1989 in der Bibliothek angestellt, seit 2000 deren Leiter. In dieser Zeit habe sich viel verändert, besonders in seinem Haus: "Wir waren saarlandweit die Ersten, die CDs im Programm hatten, die Ersten mit DVDs - wir waren den anderen immer einen Schritt voraus." Daher schneide St. Wendel immer gut ab. Wie im aktuellen Index. Mit drei Sternen im Rücken habe Mertes keinen Grund zur Klage: "Uns geht es im Vergleich zu anderen Bibliotheken im Saarland gut."

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