Nicht kratzen - kühlen hilft

St. Wendel. Insektenstiche, das war das Thema der Telefonaktion der Saarbrücker Zeitung am vergangenen Donnerstag. Den fragen der Leser stellte sich Andreas Kramer, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes St. Wendel. Dabei ging es nicht nur um das Thema Zecken (wir berichteten). Kramer beantwortete auch alle Fragen rund um Mücken-, Bienen- und Wespenstiche

 Mücken bohren ihre Mundwerkzeuge in die Haut. Foto: dpa

Mücken bohren ihre Mundwerkzeuge in die Haut. Foto: dpa

St. Wendel. Insektenstiche, das war das Thema der Telefonaktion der Saarbrücker Zeitung am vergangenen Donnerstag. Den fragen der Leser stellte sich Andreas Kramer, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes St. Wendel. Dabei ging es nicht nur um das Thema Zecken (wir berichteten). Kramer beantwortete auch alle Fragen rund um Mücken-, Bienen- und Wespenstiche. Auch hier gibt es allerlei Maßnahmen, mit denen man den unangenehmen Stichen vorbeugen kann. "Man sollte als langfristige Vorbeugungsmaßnahme zunächst alle Brutstädten für Mücken rund um das Haus entfernen", rät Kramer. Dies seien beispielsweise stehende Gewässer wie Tümpel, sowie mit Wasser gefüllte Gießkannen oder Regentonnen. Durch eine Beseitigung dieser offen liegenden Wassersammelbehältnisse könne die Mückenbelastung erheblich gesenkt werden. Außerdem habe man die Möglichkeit, den Insekten das Eindringen in das Haus durch spezielle Fliegen-Gase zu erschweren. Diese lähmen das Nervensystem der Tiere innerhalb kurzer Zeit. "Für Nachts haben sich Moskitonetze als gute Abwehr etabliert", erklärt Kramer. "Sie können auch leicht über Kinderwägen gespannt werden." Da Mücken besonders auf Geruch reagieren, gibt es außerdem verschiedene Cremes und Sprays, die auf die Haut aufgetragen werden. Diese so genannten Repellentien hindern die Insekten daran, sich auf der Haut des Menschen niederzulassen. "Wird man gestochen, ist es ganz wichtig, möglichst nicht zu kratzen", erklärt der Experte. "Kratzen verstärkt den Juckreiz nur und steigert die Gefahr einer Infektion." Stattdessen sollte man die Einstichstelle mit einem Eiswürfel kühlen oder mit einem kühlenden Gel, zum Beispiel mit Arnikaextrakten, bestreichen. Diese lindern den Juckreiz und lassen die Schwellung schneller abklingen.In schweren Fällen könne der Arzt eine cortisonhaltige Salbe verschreiben. "Sie sollte aber nur wenige Tage verwendet werden, da Cortison bei längerer Anwendung nachhaltig die Haut schädigt", so Kramer. Wird von einer Biene, Wespe oder Hornisse gestochen, sollte man in jedem fall den Stachel aus der haut ziehen. Das ist meist nur bei Stichen von Bienen nötig, weil deren Stachel einen Widerhaken besitzt. Die Stacheln von Wespen und Hornissen haben keine Widerhaken. Mit einem Fingernagel, der über die Einstichstelle gezogen wird, lasse sich der Stachel entfernen. Da Bienen, Hornissen und Hummeln in der Regel nur bei Gefahr stechen, sollte man, um sie zu vertreiben, niemals um sich schlagen. Anders sieht es bei Wespen aus. "Wespen sind bedeutend aggressiver. Deshalb sollte man vor allem bei Kindern darauf achten, dass sie im Freien nie aus offenen Flaschen oder Gläsern trinken." Sollte sich ein roter Kranz um die Einstichstelle bilden, ist Vorsicht geboten, so Andreas Kramer: "In diesem Fall, oder bei einer allergischen Reaktion, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden."

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