"Nicht behindertengerecht"

Merzig. Auf Kritik ist die gute Bewertung des Merziger Hauptbahnhofes durch hochrangige Vertreter der Linkspartei gestoßen (SZ vom Montag)

Merzig. Auf Kritik ist die gute Bewertung des Merziger Hauptbahnhofes durch hochrangige Vertreter der Linkspartei gestoßen (SZ vom Montag). "Wir sind doch ziemlich überrascht, dass die Linke zu einem so positiven Urteil über den Merziger Hauptbahnhof kommt", kommentiert Ursula Schwindling, erste Vorsitzende des Behindertenbeirats in Merzig, das Resümee, das die Partei in der SZ von einem Ortstermin in Merzig gezogen hatte. Zwar seien die positiv bewerteten Punkte, wie die Sauberkeit oder die tadellos funktionierenden Anzeigen für die Züge, tatsächlich herauszuheben im Gegensatz zu anderen Bahnhöfen. Dies wolle man auch nicht infrage stellen, betont Ursula Schwindling. Jedoch sei der in ihren Augen größte Mangel, der der Linken ebenso wie allen anderen Parteien in Merzig bekannt sei, nicht mit einem Wort erwähnt worden. "Wir bemühen uns im Dialog mit den Parteien bereits seit Jahren darum, dass der Bahnhof behindertengerecht umgebaut wird. Für Rollstuhlfahrer oder ältere Menschen mit einem Rollator beispielsweise ist das gegenüberliegende Gleis nicht erreichbar", stellt Ursula Schwindling klar. Die zwei Treppen, die von der Bahnhofsunterführung hinauf aufs Gleis führen, seien auch für Frauen mit Kinderwagen oder Leute mit Gehhilfen äußerst schwer zu bewältigen. Der Behindertenbeirat sei mit allen Parteien überein gekommen, dass man sich intensiv um eine Verbesserung der Situation bemühe. Zwar sei der Bahnhof Merzig Stadtmitte entsprechend angelegt, dort würden jedoch nur Regionalbahnen halten. In Schnellzüge kann man nach Auskunft von Schwindling nur am Hauptbahnhof einsteigen. Für Schwindling ist nicht nachvollziehbar, weshalb solch ein Mangel unerwähnt bleibt: "Die Situation ohne Aufzug am Hauptbahnhof ist der größte Mangel, worüber wir uns mit den Parteien einig waren. Es ist sehr enttäuschend, dass Vertreter der Linken in ihrer Beurteilung zwar einen Handlungsbedarf bezüglich fehlender Hinweise zur Kreisstadt Merzig oder eines fehlenden Streckennetzplanes, nicht aber in der behindertengerechten Umgestaltung sehen." "Für Rollstuhlfahrer oder ältere Menschen mit einem Rollator ist das gegenüberliegende Gleis nicht erreichbar."Ursula Schwindling

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