Neutralität als oberstes Prinzip

Limbach/Altstadt. Seit zehn Jahren ist sie als Schiedsfrau fester Bestandteil der Rechtspflege in den Kirkeler Gemeindebezirken Limbach und Altstadt, gestern wurde Christel Leibrock nach ihrer mehrheitlichen Wahl in den zuständigen Ortsräten für weitere fünf Jahre offiziell im Amt bestätigt

Limbach/Altstadt. Seit zehn Jahren ist sie als Schiedsfrau fester Bestandteil der Rechtspflege in den Kirkeler Gemeindebezirken Limbach und Altstadt, gestern wurde Christel Leibrock nach ihrer mehrheitlichen Wahl in den zuständigen Ortsräten für weitere fünf Jahre offiziell im Amt bestätigt. In einer kleinen Feierstunde im Kirkeler Rathaus würdigten Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD) sowie die Ortsvorsteher von Limbach und Altstadt, Heinz Grub und Peter Voigt (beide SPD), die Arbeit von Leibrock in den zurückliegenden Jahren. "Christel Leibrock hat dieses wichtige Amt mit Bravour geführt", so John, "und diese Aufgabe ist keine, die man so im Vorbeigehen erledigt."Verbunden mit diesem Dank war auch der Wunsch, die auf dem bayerischen Kohlhof wohnende Christel Leibrock möge auch in den kommenden fünf Jahren ein geschicktes Händchen im Umgang mit Schiedsfällen haben. Jürgen Bost, der für den Schiedsbezirk Limbach/Altstadt zuständige Direktor des Amtsgerichts Homburg, nutzte die Gelegenheit, die Funktion der Schiedsleute im juristischen Vorfeld der Gerichte zu verdeutlichen. So gebe es Delikte, bei denen der Gang zu einer Schiedsperson vor einem gerichtlichen Verfahren zwingend vorgeschrieben sei, so zum Beispiel bei übler Nachrede, Verleumdung oder auch klassischen Nachbarschaftsstreitigkeiten. Aber auch bei leichten Körperverletzungen oder Sachbeschädigung sei die Schiedsfrau oder der Schiedsmann die erste Adresse auf dem Weg zur Klärung eines Rechtsstreites. Bost machte auch klar, dass das Schiedsverfahren nicht schlicht der Vereinfachung des Rechtssystems dienen solle, sondern, als ausgleichendes Element im Streitfall, "der Befriedung der Nachbarschaft. Und aus diesem Grunde ist es erforderlich, dass die Schiedsleute gute Arbeit leisten."

Christel Leibrock selbst blickte in ihre Vergangenheit als Schiedsfrau zurück und schilderte dabei auch das Spannungsfeld eines Amtes, dass sich wertend und entscheidend als Teil der dörflichen Gemeinschaft vor Ort präsentiert - keine leichte Aufgabe. Gefragt, wie problematisch es sei, als Teil dieser dörflichen Gemeinschaft Unabhängigkeit zum Gütesiegel der eigenen Arbeit zu machen, zeigte sich Leibrock Gewiss, in Vergangenheit und Zukunft Neutralität gewahrt zu haben und auch weiterhin zu wahren. Diese Einschätzung mochte Ortsvorsteher Heinz Grub teilen, denn "mir ist noch nie der Vorwurf der Befangenheit gegen Christel Leibrock zu Ohren gekommen."

In ihrer Arbeit sind die Schiedsleute nicht alleine. Neben dem für den Schiedsbezirk zuständigen Amtsgericht steht ihnen auch die Landesvereinigung Saarland im Bund deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen zu Seite. Mit ihrer Arbeit tragen die Schiedsleute wesentlich zum Frieden "im Dorf" bei, für Christel Leibrock eine Aufgabe, die auch viele positive Momente bereit gehalten hat und, so hofft sie, noch halten wird.

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