Neunkircher Störche im Köllertal?

Püttlingen/Neunkirchen. Das seit 2011 geplante Wasserbüffelprojekt der Arbeitsgemeinschaft "Artenschutz im Köllertal" hat sich Ende 2012 sehr positiv weiterentwickelt und könnte nun im Frühjahr 2013 verwirklicht werden, die vorbereitenden Arbeiten sind weit fortgeschritten

 Nach dem Muster des Biotops in Beeden (Foto) könnten sogar Störche aus dem Neunkircher Zoo am Köllerbach angesiedelt werden. Foto: Thorsten Wolf

Nach dem Muster des Biotops in Beeden (Foto) könnten sogar Störche aus dem Neunkircher Zoo am Köllerbach angesiedelt werden. Foto: Thorsten Wolf

Püttlingen/Neunkirchen. Das seit 2011 geplante Wasserbüffelprojekt der Arbeitsgemeinschaft "Artenschutz im Köllertal" hat sich Ende 2012 sehr positiv weiterentwickelt und könnte nun im Frühjahr 2013 verwirklicht werden, die vorbereitenden Arbeiten sind weit fortgeschritten. Um das Projekt gut vorzubereiten, hatte die Arbeitsgemeinschaft kürzlich den Neunkircher Zoodirektor Norbert Fritsch eingeladen, ebenso Christoph Braunberger vom NABU-Landesverband, der das Wasserbüffelprojekt in Homburg-Beeden betreut.Fritsch stellte den Wasserbüffel als sehr robust und kälteresistent vor, der mit der Nahrung in Feuchtwiesen gut zurecht kommt: "Genauso wie der Biber gehört der Wasserbüffel in unsere Feuchtgebiete, und auch die anschließende Besiedlung mit Weißstörchen macht Sinn."

Braunberger berichtete, dass sich das Beweidungsprojekt in Beeden sehr positiv entwickelt habe. Die Herde habe sich inzwischen auf über 20 Tiere vergrößert, die Vermarktung des Fleisches sei problemlos. Und der Büffelkot habe sich sehr positiv auf die Artenvielfalt ausgewirkt: "In den Büffel-Fladen haben sich seltene Käfer angesiedelt, die wiederum vielen Fledermäusen als Nahrung dienen." Auch die Ansiedlung von Störchen ist in Beeden gelungen: "Sechs Brutpaare bei den Störchen im Jahr 2012 zeigen, dass sich auch diese seltene Tierart auf diesen Flächen des Bliesgaus wieder wohlfühlt." Eine Storchenansiedlung in der Köllertalaue kann sich Zoodirektor Fritsch gut vorstellen: "Ich würde jetzt schon Nisthilfen für Störche anbringen, und wenn sich die Nahrungskette dann verbessert hat, könnten Nachzucht-Störche aus dem Neunkircher Zoo hier ausgewildert werden."

Die Entwicklung der biologischen Vielfalt ("Biodiversität") soll wissenschaftlich von der Universität begleitet werden, aber auch die Bevölkerung soll darüber kontinuierlich informiert werden. Eine Aussichtsplattform mit Info-Tafeln ist eingeplant.

Die für das Beweidungsprojekt zwischen Köllerbach und Püttlingen nötigen Flächen wurden in den vergangenen Tagen mit Akazien-Pfosten und Draht eingezäunt. Projektleiter Werner Telke schilderte bei einem Ortstermin: "Die Elektrozäune sind komplett, wir werden noch ein Fanggatter im Eingangsbereich und einen Unterstand bauen, da die voraussichtlich vier Wasserbüffel - drei weibliche Büffel und ein Bulle - das ganze Jahr im Freien bleiben. Im Mai könnten wir dann die Tiere hier einsetzen."

Für die ersten vier Büffel, die voraussichtlich aus Beeden (die drei Weibchen) und aus dem Warndt (ein Bulle) ins Köllertal kommen, werden noch Paten gesucht. Wer das ökologische Projekt finanziell unterstützen möchte, kann sich mit Werner Telke in Verbindung setzen, Telefon (0 68 06) 4 85 32, oder mit Hans-Joachim Schmidt, Telefon (0 68 98) 6 57 10. schm

Foto: H.A. Klein/Nabu

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