Kreis Neunkirchen. Im Kreis Neunkirchen kommen 38,1 Prozent der Babys per Kaiserschnitt zur Welt. Deutschlandweit schwankt die Rate der planbaren Geburten beträchtlich. "Verantwortlich hierfür ist vor allem die unterschiedliche Risikobewertung der Geburtshelfer in den Regionen", so Martin Weber von der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Neunkirchen.Im Durchschnitt kommt heute jedes dritte Baby in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt. In manchen Regionen ist dies sogar bei fast jeder zweiten Geburt der Fall. Die Bertelsmann-Stiftung hat Zahlen des Statistischen Bundesamtes und Versichertendaten aus den Jahren 2007 bis 2010 ausgewertet und dabei im Bundesvergleich große Unterschiede ausgemacht. So schwankt die Rate von weniger als 20 Prozent in Teilen der neuen Bundesländer bis fast 50 Prozent in Gebieten von Rheinland-Pfalz, Bayern und Niedersachsen. In Dresden werden etwa nur 17 Prozent der Babys per Kaiserschnitt entbunden, während es in Tirschenreuth in Bayern mit 46 Prozent fast dreimal so viele sind. Im Kreis Neunkirchen erblickten 38,1 Prozent der Kinder nach einer "sectio caesarea" das Licht der Welt.

Experten diskutieren, so heißt es weiter, ob wirklich jede dieser Operationen medizinisch notwendig ist. Nach der Studie der Bertelsmann-Stiftung ist die individuelle Risikobewertung der Geburtshelfer ausschlaggebend. Die Ärzte haben einen Ermessensspielraum, den sie offensichtlich ganz unterschiedlich nutzen. Zudem ließen auch immer mehr Frauen einen Kaiserschnitt auf eigenen Wunsch vornehmen. Bei der DAK gibt es eine Broschüre zum Thema. red