Wohnpark Katharina von Bora Seniorenwohnen verbindet Eigenständigkeit und Betreuung
NEUNKIRCHEN · Christel Weiß und Anita Grobler genießen ihre Eigenständigkeit im neuen Wohnpark Katharina von Bora in der Ringstraße in Neunkirchen.
„Willkommen in meinem Himmelreich!“ Christel Weiß meint genau das, was sie sagt, wenn sie in ihrem Appartement im dritten Stock des Wohnparks Katharina von Bora in Neunkirchen Besuch empfängt. In den zwei Zimmern mit dem großzügigen Bad fühlt sie sich sehr wohl. Im Oktober vergangenen Jahres ist sie in die neue Einrichtung des Geschäftsbereiches Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie eingezogen – ihre Nichte hatte sie auf den Neubau aufmerksam gemacht. Die 85-Jährige will in Neunkirchen bleiben – schließlich „bin ich e echtes Neinkerjer Mädsche“, lacht sie.
Noch aus ihrem Berufsleben stammt ihr Händchen für Schaufensterdekoration, und ein Blick in den Flur des Wohnparks Katharina von Bora genügt, um ihre Wohnung auszumachen: Ein Osterhase steht grüßend vor dem Eingang, ein bunter Blumenkranz hängt an der Tür. Drinnen stehen frische Blumen auf dem Tisch, Figuren, Fotos und viele Erinnerungsstücke sind liebevoll arrangiert. Zwischen Lesen, Kreuzworträtsel-Lösen und dem Schauen ihrer Lieblingsserien nimmt sich die Christel Weiß oft Zeit für ihre Schulfreundinnen, mit denen sie an den Wochenenden auch gerne noch Ausflüge unternimmt.
63 Jahre lang war Christel Weiß mit ihrem Mann verheiratet. Als Edgar vor drei Jahren im Alter von 91 Jahren starb, wollte sie nicht allein in der Wohnung bleiben und suchte nach einer neuen Lösung. „Ich verstehe mich prima mit meiner Nachbarin und mit der Bewohnerin von schräg gegenüber, die im Rollstuhl sitzt, gehe ich regelmäßig spazieren“, berichtet sie.
Im Moment schaltet sie den Fernseher meistens ab, wenn Nachrichten über den Krieg in der Ukraine laufen. Zu sehr erinnern diese Bilder sie an ihre Kindheit, in der der Zweite Weltkrieg tobte und ein normales „in die Schule gehen“ gar nicht möglich war. „Wir sind oft morgens in den Bunker geflohen und haben die Tage auf der Bank mit unserem Namen verbracht.“ Im Krieg selbst wurde die Familie ausgebombt und wohnte danach im alten Bahnhof von Neunkirchen. Nach der Schule absolvierte sie eine Lehre zur Verkäuferin, legte die Gesellenprüfung ab und arbeitete in einem eingesessenen Eisenwarenhandel. „Dort konnte man noch 100 Gramm Nägel, zehn Schrauben oder Schamotte für den Ofen (feuerfester Stein) kaufen“, schildert sie.
Von 1953 an war sie beim selben Unternehmen für den Verkauf von Porzellanwaren zuständig, kaufte auch auf Messen ein und wickelte im Zweifelsfall in Homburg die Zollformalitäten ab, damit die Ware am Bahnhof schnell abgeladen werden konnte. Erinnerungen, die sie gerne teilt – unter anderem mit ihrer neuen Nachbarin Anita Grobler. Diese hatte durch Bekannte vom Neubau in der Ringstraße 32 in Neunkirchen gehört und meldete sich früh für eines der Appartements an. „Ich mag die zentrale Lage sehr“, sagt sie. Aus einer 90-Quadratmeter Eigentumswohnung in eine dieser „wunderschönen Wohnungen“ zu ziehen, hat die 90-Jährige noch keinen Tag bereut und sie schätzt das Gefühl von Sicherheit, dass immer jemand im Haus ist, wenn sie auf Hilfe angewiesen ist. Dabei weiterhin eigenständig leben zu können, ist für sie ein hohes Gut. Schließlich lebt sie allein, seit ihr Mann im Alter von 53 Jahren verstorben ist. Die Familie war wegen seiner beruflichen Tätigkeit in der Verwaltung der Saarbergwerke von Bexbach nach Bad Honnef gezogen, Anita Grobler zog es aber zurück nach Neunkirchen. Weil es ihr gesundheitlich gut geht, bietet sie an, sich ehrenamtlich einzubringen und die Bewohnerinnen und Bewohner der unteren Stockwerke des Wohnparks zu besuchen.
Einrichtungsleiterin Tina Frank freut sich über das Interesse an den Appartements im Bereich „Wohnen Plus“`. Im Erdgeschoss des Gebäudes wurde eigens ein Bereich „Komfort-Wohnen“ eingerichtet, in dem sich insbesondere Paare wohl fühlen können. Zwei Zimmer sind hier durch ein Bad in der Mitte miteinander verbunden. Einige haben Zugang zum Garten im Innenhof, so dass man bei schönem Wetter auf der Terrasse sitzen kann. Einige davon sind noch zu haben.
Infos zum Wohnpark Katharina von Bora bei Einrichtungsleiterin Tina Frank, Telefon (0 68 21) 903-105.