"Winterzauber" hatte Premiere in St. Josef

Furpach. Über die Besitzverhältnisse in St. Josef hatte sich Eberhard Schilling am Freitagabend nicht richtig informiert. Als Moderator der Premiere zum "Neunkircher Winterzauber" mit dem flämischen Bariton Marc Meersman und der Sopranistin Carla Schroyen begrüßte er Pastor Jochen Gabriel als "Hausherrn von St. Josef"

Furpach. Über die Besitzverhältnisse in St. Josef hatte sich Eberhard Schilling am Freitagabend nicht richtig informiert. Als Moderator der Premiere zum "Neunkircher Winterzauber" mit dem flämischen Bariton Marc Meersman und der Sopranistin Carla Schroyen begrüßte er Pastor Jochen Gabriel als "Hausherrn von St. Josef". Das wiederum brachte ihm die Korrektur des Pfarrers ein: Hausherr sei nicht der Pfarrer, sondern "Jesus Christus", worauf Schilling schlagfertig reagierte, "dann sind sie eben der Hausmeister". So locker konnte daraufhin der erste Abend des dritten "Winterzaubers" in Neunkirchen beginnen. Dieses Mal aber nicht in einem Zelt, sondern, wie erwähnt, in der Kirche St. Josef in Furpach. Wie im Vorjahr sangen sich der flämische Gesangsstar Marc Meersman und seine Operettensopranistin Carla Schroyen (betreut von Heike Steinmetz und Lilo Klaus) mit ihren gewaltigen Stimmen in die Herzen der nicht allzu vielen Zuhörer. Erneut demonstrierten beide Sänger hohe Sangeskunst. Leider aber nahmen sie Mikrofone zu Hilfe, obwohl ihre Stimmgewalt ausreicht, um den Petersdom zu füllen. Dadurch ließen beide Künstler bei all ihrer stimmlichen Sicherheit etwas mehr Modulation, etwas mehr Sensibilität in ihren Vorträgen vermissen. Das wiederum tat der allgemeinen Begeisterung des Publikums aber keinen Abbruch. Auch störte die Zuhörer nicht, dass sich im ersten Teil des Konzertes kein Bezug zum allerdings noch nicht vorhandenen Winter einstellte. Denn hier führten der flämische Bariton und die im belgisch-niederländischen Raum geborene Sopranistin die Zuhörer in die Welt des Musicals und der zeitgemäßen Minnelieder. Im zweiten Teil folgten dann, etwas getragener und stimmungsvoller, Weihnachtslieder aus dem englischsprachigen und deutsch-niederländischen Raum. Für einen weiteren und den wahren Kunstgenuss aber sorgte Dekanatskantor Michael Bottenhorn mit seinem Bach'schen G-Dur-Präludium und Fuge, gespielt auf der Gaida-Orgel zu Beginn des zweiten Teiles. Ein Verlust war leider zu vermelden: Der angesagte Kinderchor von St. Josef musste wegen zu viel erkrankter Sänger ausfallen. Eberhard Schilling aber freute sich zum Schluss über den in der Kirche herrschenden Glühweinduft: "Es ist wirklich schön mit dem Glühwein auf der Kirchenbank." gm

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