Geschichte erfahren Schüler setzen sich mit der Nazi-Diktatur auseinander

Ottweiler · Ottweiler Schüler erleben Geschichte bei einem Online-Rundgang durch Gedenkstätte an der Bremm in Saarbrücken.

 Die Schüler der Klasse 9a haben einen virtuellen Rundgang gemacht.

Die Schüler der Klasse 9a haben einen virtuellen Rundgang gemacht.

Foto: Anton Hansen-Gemeinschaftsschule

„Wir können glücklich sein, dass wir nicht in dieser Zeit leben mussten,“ sagt Gianna, Schülerin der Klasse 9a der Anton-Hansen-Gemeinschaftsschule in Ottweiler nach dem zweistündigen Projekt „Damit kein Gras drüber wächst“, an dem sie zusammen mit ihrer Klasse teilgenommen hat. Mit dem Projekt gibt der Landesjugendring Saar jungen Menschen die Möglichkeit, sich mit historisch-politischen Themen des Nationalsozialismus in ihrer Region auseinanderzusetzen, und zwar genau an den Orten, an denen sich diese Geschichte ereignet hat. Hierfür bieten der Landesjugendring in Zusammenarbeit mit der „Initiative Neue Bremm“ und dem „Historischen Museum Saar“ beispielsweise digitale, individuelle Rundgänge und Workshops an, bei denen sich Jugendliche direkt an den Erinnerungsorten intensiv mit der Entstehung und Folgen von Diktatur und Machtherrschaft und daran anknüpfenden aktuellen Fragestellungen befassen können. Das teilt die Schule mit.

Da aufgrund der aktuellen Pandemielage Exkursionen zu außerschulischen Bildungsorten nicht möglich sind, stellen digitale Ersatzangebote natürlich eine gewinnbringende Alternative dar. Das findet auch Marco Kolling, Lehrer für das Fach Gesellschaftswissenschaften an der Ottweiler Gemeinschaftsschule, der mit seiner Klasse 9a bei einem digitalen live-Rundgang mit dem 88-jährigen Zeitzeugen Horst Bernard das ehemalige Gestapo-Lager „Neue Bremm“ erkundete. „Der GW-Unterricht lebt von originaler Begegnung und ein live-Rundgang über die Gedenkstätte ermöglicht uns trotz der Pandemie einen annähernd originalen Eindruck,“ äußert sich Kolling. „Die Begegnung mit einem originalen Schauplatz macht Geschichte für Schülerinnen und Schüler erfahrbar und rückt die Thematik ins Bewusstsein der Jugendlichen,“ meint er.

Zusammen mit seiner Klasse 9 hatte er sich deshalb für das Projekt angemeldet. Bei den jungen Leuten hatte er den richtigen Nerv getroffen: „Ich habe nicht gewusst, dass es so nah bei uns auch ein Lager gab,“ gibt Jessica, 9a, betroffen zu. „Der Rundgang hat mir die Grausamkeit der Nazis noch einmal vor Augen geführt. Wir Jugendlichen müssen jetzt mithelfen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt,“ äußert sich Linda, 9a, und bringt somit das Hauptanliegen des Projekts auf den Punkt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort