Wenn der Sören mit dem Sohne...

Wiebelskirchen. "Wenn's kritisch wird, gehen wir in die Sauna", sagt Sören Meng und strahlt mit Sohnemann Lauritz um die Wette. Wohlgemerkt in die kalte, denn das Häuschen-Flair scheint dem 13 Monate alten Lauritz so zu gefallen, dass er gleich wieder guter Laune ist

 Vater Sören Meng spielt mit seinem 13 Monate altem Söhnchen Lauritz. Foto: Willi Hiegel

Vater Sören Meng spielt mit seinem 13 Monate altem Söhnchen Lauritz. Foto: Willi Hiegel

Wiebelskirchen. "Wenn's kritisch wird, gehen wir in die Sauna", sagt Sören Meng und strahlt mit Sohnemann Lauritz um die Wette. Wohlgemerkt in die kalte, denn das Häuschen-Flair scheint dem 13 Monate alten Lauritz so zu gefallen, dass er gleich wieder guter Laune ist. Solche "Tricks" bei granteligen Kleinkindern kennt Sören Meng erst, seitdem er sich ganz auf seine Rolle als Vater konzentrieren kann. Der 34-jährige Wiebelskircher hat am 17. November eine zweimonatige Elternzeit (siehe Hintergrund) angetreten und damit seine Ehefrau Alexandra Karr-Meng abgelöst. Die Kommunikationstrainerin, ebenfalls 34 Jahre alt, arbeitet seither in Teilzeit bei ihrer früheren Arbeitgeberin, einer Krankenkasse. "Für mich war von Anfang an klar, dass ich das machen will", sagt Meng. Keine Steine in den Weg gelegt wurden dem Pressesprecher vom Arbeitgeber, dem Landkreis Neunkirchen. Im Gegenteil: "Unser Personalchef war Vorreiter im Haus und selbst zwei Monate in Elternzeit." Eine Umstellung sei es natürlich schon, plötzlich Vollzeit-Papa zu sein und statt trockenen Pressekonferenzen das vitaminreiche Mittagessen vorzubereiten. "Ich mache das komplette Programm", betont Meng. "Vom Windelwechseln bis zur Hausarbeit." Morgens um halb fünf wacht Lauritz in der Regel zum ersten Mal auf, schläft aber nach einem Milchfläschchen noch einmal ein. Gegen halb sechs stehen Papa und Sohn auf und spielen erst mal ausgiebig. Um halb acht wird gemeinsam gefrühstückt, dann heißt es Babypflege, nochmals Spielen und Hausarbeit. Erlaubt es Lauritz, der ein versierter Krabbler und damit unberechenbar ist, versucht der Papa, die Tageszeitung zu lesen - was nicht immer gelingt. Dann gehen Sören und Lauritz Meng auf Tour, und weil der Papa in Wiebelskirchen durch sein ehrenamtliches Engagement so bekannt ist und der Sohnemann am liebsten im Wägelchen schläft, dauern diese "sehr kommunikativen" Spaziergänge meist bis zum Mittagessen. Das obligatorische Mittagsschläfchen - sonst würde die Zeit bis zum Abend zu lang - nimmt Lauritz nur in Kauf, wenn der Papa Gesellschaft leistet. Dessen "Problem" ist, dass er dann selbst gern einschläft. Dafür sind dann beide gut gestärkt für die nächste Spiele-Zeit. Im Bekanntenkreis von Alexandra und Sören Meng scheint die Idee der Elternzeit auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. "Da machen das alle, die Nachwuchs bekommen haben", berichtet das Ehepaar, das nur positive Erfahrungen gemacht hat. Sören Meng freut sich schon darauf, mit seinem Sohn die Eingewöhnungsphase in der Krippe von Villa Winzig zu erleben. Im Januar wird er stundenweise bei seinem Sohn bleiben, bis sich der Junge an die Gemeinschaft mit vielen Gleichaltrigen gewöhnt hat.Für sich persönlich sieht Sören Meng die Elternzeit als "ganz wertvolle Zeit und eine absolute Bereicherung" an. Was ihn besonders freut: "Ich merke bei Lauritz, dass er viel stärker auf mich fixiert ist als vorher." Lächelnd fügt der stolze Papa hinzu: "Aber gegen die Mama komme ich natürlich nicht an!" "Ich merke bei Lauritz, dass er viel stärker auf mich fixiert ist als vorher."Sören Meng aus Wiebelskirchen

HintergrundDas Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz ist am 1. Januar 2007 in Kraft getreten. Von Januar 2007 bis Juni 2008 wurden in Deutschland insgesamt rund 752000 Anträge auf Elterngeld für im Jahr 2007 geborene Kinder bewilligt; davon waren 103000 Anträge von Vätern (14 Prozent) und 649000 von Müttern (86 Prozent). Im Saarland lag der Anteil der Väter bei 482 Anträgen (6,6 Prozent) und der Anteil der Mütter bei 6781 Anträgen (93,4 Prozent). Landkreis Neunkirchen: 62 bewilligte Anträge von Vätern (6,5 Prozent), 886 von Müttern (93,5 Prozent). Der Väteranteil im Saarland ist der geringste bundesweit. Quelle: Statistisches Bundesamt

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