Kolumne Unsere Woche Was im Getöse alles untergeht

Unter all den „C“-Meldungen geht der ganze große Rest, gehen viele wichtige, schöne, bedenkliche oder erschütternde Nachrichten derzeit ziemlich unter. Ist auch kein Wunder, denn mit den Nachrichten über eine neue „C“-Variante nimmt die Sause auf dem Horror-Karussell wieder ordentlich an Fahrt auf.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Dass der Winter sich in den kommenden Tagen mit Schnee anmelden könnte, werden die einen als schöne, die anderen als bedenkliche Nachricht auffassen. Aber jeder, der zu einem Spaziergang durch eine verschneite Winterlandschaft ansetzt, kann den Zauber und die Entschleunigung spüren. Könnten wir alle im großen „C“-Getöse gut gebrauchen. Aber Entschleunigung, auf der Bremse stehen, ist nicht gerade en vogue. Ganz im Gegenteil rufen Black Fridays, Black Weeks mit üppigen Prozenten an die Ladenkassen, die Vorweihnachtszeit ist ein einziger Geschenke-Kauf-Marathon. Kauf heute, zahl morgen. Oder übermorgen. Egal, Hauptsache, der Rubel rollt. Wozu die Nachricht dieser Woche passt, dass jeder vierte Mensch der Neunkircher Innenstadt überschuldet ist. Jeder Vierte! Dabei ist die Zahl der Leute, die ihren Verbindlichkeiten nicht mehr hinterherkommen, nach den Erhebungen der Wirtschafts-Auskunftei Creditreform zuletzt sogar leicht zurückgegangen. Hauptschuldenauslöser, das benennt die Auskunftei auch, ist Niedrigeinkommen, mit dem zunehmend viele Menschen ihr Leben bestreiten müssen. Und während sich Menschen während Black Days in die Schuldenfalle hineinkaufen, wächst das Vermögen eines ganz kleinen Zirkels rasant in astronomische Höhen. Ja, so wie die „C“-Zahlen durch die Decke gehen.