Wanderwoche In fröhlicher Runde die Natur erkundet
Neunkirchen/Spiesen-Elversberg · Rund 400 Menschen mit Beeinträchtigung gingen vor kurzem bei der Wanderwoche der Lebenshilfe an den Start.
Um Menschen mit Beeinträchtigung aus den unterschiedlichsten Lebenshilfeeinrichtungen auch in Coronazeiten einen Streifzug durch die Natur zu ermöglichen, wandelten die Organisatoren den traditionellen Wandertag Anfang September kurzerhand in eine Wanderwoche um.
Rund 400 Wanderinnen und Wanderer gingen – verteilt auf vier Tage – an den Start und erkundeten auf verschiedenen Strecken rund um das Centrum für Freizeit und Kommunikation (CFK) der Lebenshilfe gGmbH die Natur. „Durch die Wanderwoche konnten wir lange Schlangen bei der Ausgabe des Essens oder der Startkarten verhindern“, erläuterte Sonja Alt, die zuständige Ressortleiterin bei der Lebenshilfe Neunkirchen.
Die Idee der Wanderwoche sei bei den Teilnehmern sehr gut angekommen, ergänzte Silvia Lenz, die das Arbeitspädagogische Zentrum des Werkstattzentrums für behinderte Menschen der Lebenshilfe gGmbH leitet und die Wanderung mitorganisiert hatte. Dadurch, dass sich die Wanderer auf mehrere Tage verteilt hätten, sei alles viel „gechillter“ gewesen. Eigentlich hätte in diesem Jahr der 13. Wandertag der Lebenshilfe Neunkirchen stattgefunden.
Vor dem Start legten die Wanderer eine Gedenkminute für Norbert Puhl ein, den Ehrenvorsitzenden der Lebenshilfe Kreisvereinigung Neunkirchen, der am 15. August 2021 kurz nach seinem 80. Geburtstag verstorben ist und auf dessen Initiative die Lebenshilfe-Wandertage zurückgehen. Menschen mit geistiger Beeinträchtigung gemeinsame Wanderungen zu ermöglichen, war Norbert Puhl, der selbst viele Jahre lang eine Wandergruppe für diese Personengruppe leitete, ein wichtiges Anliegen.
Zu den Teilnehmern der Wanderwoche zählte auch Heike Becker, die stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe Kreisvereinigung Neunkirchen. Sie wanderte gemeinsam mit Werkstattbeschäftigten den fünf Kilometer langen Brunnenweg und freute sich, dass sie gleich mehrere Bekannte traf.
So etwa die 45-jährige Nadja Wagner, die im WZB arbeitet und vor mehr als drei Jahrzehnten gemeinsam mit Heike Becker den Konfirmandenunterricht in Wiebelskirchen besucht hatte. „Ich habe den Busführerschein gemacht und bin früher neben meiner Tätigkeit im Rathaus auch Bus gefahren, aus dieser Zeit kenne ich auch noch Hubert Fuß“, erzählte Heike Becker, die den 64-jährigen Werkstattbeschäftigten herzlich begrüßte. Auch die 29-jährige Linda Rupp aus ihrem Heimatort Hangard, die in der Druckerei des WZB arbeitet, war für Heike Becker keine Unbekannte.
Der 22-jährige Pascal Koch, der in der Druckerei des WZB beschäftigt ist, freute sich nicht nur auf den Wandertag, sondern auch auf die Currywurst mit Pommes und das Eis, das es am Ende der Wanderer für alle Teilnehmer am CFK. Markus Haußler, der Leiter der Großküche, hatte mit seinem Team das Essen für die Wanderer zubereitet. „Ich bin gerne an der frischen Luft und mag deshalb auch Wanderungen“, erzählt die 26-jährige Werkstattbeschäftigte Anna Rosa Kampen.
Wer nach der Wanderung noch Lust hatte, konnte auf einer Aktionsfläche am APZ kreativ tätig sein und beispielsweise Steine bemalen.
