Historischer Verein Stadt Neunkirchen Kein leichter Job: die Arbeit am Puddelofen

Neunkirchen · Vortrag beim Historischen Verein Stadt Neunkirchen über das Puddlingverfahren zur Eisenherstellung.

Am Puddelofen am Eisenwerk in Neunkirchen

Am Puddelofen am Eisenwerk in Neunkirchen

Foto: Heinz Gillenberg

Die Einführung des Puddlingverfahrens auf dem Neunkircher Eisenwerk 1831 ist Thema eines Vortrags beim Historischen Verein Stadt Neunkirchen am Donnerstag, 2. Februar, 19 Uhr, in den Vereinsräumen in der Irrgartenstraße 18 in Neunkirchen. Referent ist Günter Haab.

Das Frischherdverfahren war bis zur Einführung des Puddlingverfahrens – auch Puddelverfahren genannt – auf den Stummschen Eisenwerken die einzige Möglichkeit, schmiedbares Eisen herzustellen.

1784 patentierte Henry Cort aus England das Frischen des Roheisens in einem Flammofen, was später allgemein Puddelverfahren genannt wurde. Das Besondere daran war, dass das Verfahren ohne Holzkohlen und auch ohne Gebläse durchgeführt werden konnte. Der Flammofen wurde mit Steinkohlen befeuert, über deren Herd die Abgase geführt wurden, um das Roheisen in schmiedbares Eisen umzuwandeln.

Der Vortrag des langjährigen Vereinsmitgliedes Günter Haab befasst sich mit der Entwicklung des Puddelverfahrens auf dem Neunkircher Eisenwerk.

Gebaut wurde das Puddling- und Walzwerk auf dem Neunkircher Eisenwerk im Jahre 1831. Das Arbeiten am Puddelofen, vom Einsetzen des Roheisens bis zur Entnahme der fertigen Luppe, das Zängen unter dem Hammer und das Auswalzen zum fertigen Stabeisen wird in diesem Vortrag anschaulich dargestellt.

Auch die Entwicklung des Werkes wird anhand von Bauplänen und Bildern aufgezeigt. Ein Thema wird auch sein, das Paketieren von Stabeisen, das in Schweißöfen zur Gluthitze erhitzt, im Walzwerk zu Eisenbahnschienen, Winkeleisen oder T-Eisen ausgewalzt wurde.

Die Arbeit des Puddlers war eine sehr schwere körperliche Arbeit. Die meisten Arbeiter waren mit 45 Jahren ausgebrannt. Im ersten Handbuch des öffentlichen Gesundheitswesens von Gurlt aus dem Jahre 1882 steht: „Fast alle Puddler leiden an Rheumatismus, Gicht, Augenkrankheiten und frühzeitiger Entkräftung.“

Zuhörer sind willkommen. Nicht Vereinsmitglieder zahlen drei Euro.

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